Auch, wenn so ein Eindruck der hier geschildert wird immer ein sehr subjektiver ist, möchte ich dieses Jahr mal meinen Senf dazugeben, da die Gesamtheit der Berichte natürlich ein gewisses Meinungsbild über das CoM suggeriert und somit auch immer (hoffentlich) nützliche Kritik und Lob für alle Beteiligten bringt.
Wir haben mit unserem „Captains Stübchen“ im Seefahrerlager eine Mischung aus Kneipe und Varieté betrieben, was wir seit einigen Jahren auf dem CoM mit leicht unterschiedlichen Konzepten versucht haben. Dieses Jahr war´s perfekt! Wir betreiben keinen kommerziellen Laden, sondern möchten das schmierige, düstere aber auch irgendwie gemütliche Ambiente einer Hafenkneipe mit all seinen bunten Besuchern vermitteln und das funktioniert nicht, wenn man in einem Zelt, was vielleicht 40 Leute fasst (inklusive Tischen, Stühlen, Hockern, Tresen, Regalen, Truhen, Kerzenleuchtern und sonstiger Deko) 100 Leute hat, die sich einfach nur OT voll laufen lassen wollen.
Somit bitte ich alle uns nachzusehen, wenn unsere Türsteher irgendwann mal Leute nicht rein lassen. Wir möchten schönes Spiel und Ambiente bieten und zahlen trotz der Einnahmen, die wir durch ein wenig Bierausschank machen drauf, da wir das ganze für uns und euch und nicht für die Kohle machen.
Wie gesagt, dieses Jahr lief das super.
Zum Spiel im Seefahrerlager habe ich auch ein paar Punkte. Seit ein paar Jahren versuchen wir im Seefahrerlager ab und an mal als Einheit aufzutreten, gemeinsame Aktionen zu machen, und so langsam habe ich das Gefühl, das klappt hier und da inzwischen ganz gut.
Ich freue mich, dass die Meerjungfrau bei uns doch sehr präsent war, und ich fänd es ganz schön, wenn noch mehr Leute aus dem Lager sie anspielen würden. Unsere Meerjungfrau ist schließlich für alle da
! Hier ist eine Möglichkeit, das Seefahrerlager noch mehr ins Kampagnenspiel und die Mythodea-Welt einzubeziehen.
Sehr schön in diesem Zusammenhang ist auch die Vater-Tochter-Beziehung zwischen Meerjungfrau und Aqua. Hier mal ein Dankeschön für die Präsenz Aquas in unserem Lager dieses Jahr, die letzten Jahre fiel es schwer, eine Beziehung aufzubauen, dieses Jahr war´s prima.
Das Verhältnis des Seefahrerlagers zu Aeris ist seit Jahren schon gut. Aeris war bisher eigentlich der einzige Avatar, der sich mit den Seefahrern abgegeben hat (wie gesagt, Aqua zieht jetzt nach
) Insofern war es auch keine Frage, dass sich die Seefahrer nicht lange haben bitten lassen, als Aeris um Hilfe bei einem Vorstoß auf Doerchgardt gebeten hat.
Dies war allerdings mein frustrierendstes Erlebnis dieses Jahr: Gut 50 Seefahrer sind am Freitag Nachmittag mit gut 20 Holzplanken an die Seite der Burg gezogen, um zusammen mit einer der Rammen und der dazugehörigen Besatzung ein Loch in die Burgmauer zu rammen, während die Burg frontal vom Großteil der Armee angegriffen wurde. Der koordinierte Vorstoß um die Flanken zu platzieren, was uns einige Verluste durch Bogenschützen von der Mauer brachte, fand erst statt, nachdem es elend lange Diskussionen mit der Spielleitung gab, darüber, dass die Planken (ca. 2,5 – 3 m lang) nicht lang genug seien, um den Wassergraben zu überbrücken, da diese IT ja viel breiter sei. Somit hätte die Ramme nicht an die Mauer fahren können. Irgendwann hatte die SL dann ein Einsehen, dass wir ihrem Vorschlag doch einfach immer zwei Planken zusammen zu nageln nicht nachkommen wollten, da provisorisch genagelte Holzkonstrukte, über die womöglich hunderte von Leuten und eine Ramme rüber sollen vielleicht doch ein bisschen Verletzungsgefahr bergen. Somit legten wir los (die Überraschung des schnellen Vorstoßes war natürlich dahin).
Später wurde dann noch ein zweites Loch in die Mauer gesprengt (ich weiß allerdings nicht mal, ob es durch unsere Kanonen oder durch die Besatzer innerhalb der Festung passierte). Nichtsdestotrotz stürmten wir von zwei Seiten per Planke über den Graben und wollten da rein, da wir die 10-20 NSC´s die dort standen durch pure Übermacht überrannt hätten. Hier kam nun die Ernüchterung. Irgendein ominöser absolut unsinniger Zaubereffekt zwang alle Anwesenden dazu, sich einzeln mit einem dick gerüsteten Champion zu duellieren, sonst käme man nicht rein.
Herzlichen Glückwunsch SL zu soviel Stumpfsinn!
Durch solche Aktionen verliert doch jeder, der irgendwas Großes baut, oder sich irgendwas Innovatives überlegt, die Lust sowas nächstes Jahr nochmal zu machen. Irgendwann stehen sich nur noch zwei Schlachtreihen gegenüber und die SL würfelt aus, wer gewonnen hat!
Die Leute, die die Ramme gebaut haben, oder auch das Trebuchet, das direkt vorm ersten Schuss zerlegt wurde sind nichts als große Spielzeuge. Und wenn man die den großen Jungs wegnimmt, dann werden die eingeschnappt.
Warum nicht mal Spieler mit Engagement und Ideen belohnen? Das Trebuchet hätte man auch nach 2-3 Schüssen zerlegen können, den Einfall durch die Löcher in der Wand hätte man auch durchgehen lassen können. Wahrscheinlich hätte man die Burg eh nicht mit den 50 Mann an der Seite gehalten und später fiel sie sowieso immer wieder zurück an die NSC´s und musste neu erobert werden, also einfach mal das Spiel laufen lassen…
Ich für meinen Teil bin unter anderem am Samstag nicht zur Endschlacht gegangen, weil ich am Freitag bei der beschriebenen Schlacht ca. 10 Minuten Spiel erlebt habe und ca. 4!!! Stunden Warten und SL Diskussion. Das geht so nicht!
Trotz dieser Schilderung war es für mich persönlich das beste CoM bisher und ich möchte keineswegs die Leistung der SL niedermachen, sondern nur zum Nachdenken anregen.
Die Vorzelte vor den Duschen verdienen einen Preis und ansonsten waren die sanitären Einrichtungen so gut, wie sie auf so einer Veranstaltung nun mal seien können.
Positives:
- Spiel innerhalb des Seefahrerlagers
- Spielerische Einbindung von Aqua, Aeris und der Meerjungfrau
- Aufbau und Lage der Stadt
- Vorzelte der Duschen
Negatives:
- Viel zu lange Wartezeiten bei Schlachten
- Für mein Empfinden zu viele entscheidungsunfreudige SL (oder ohne Befugnisse?)
- Kinder in Situationen, die nichts für Kinder sind
Fazit:
Ich bin begeistert und irgendwas ist ja immer. Bis nächstes Jahr!
MfG
Mr. Hoshi/Frank