Hallo Gomez,
hierzu möchte ich gerne ein paar Worte verlieren, zum einen, um das Lagerkonzept zu erläutern, zum anderen aber auch, damit hier nicht der Eindruck einer feindlichen Atmosphäre entsteht, die keinesfalls gewollt ist.
Ziel war immer, ein Lager mit der Atmosphäre eines düsteren Hafenviertels aufzubauen. Die Herausforderung liegt hauptsächlich in zwei Punkten:
1. Wir haben keine feststehende Stadt mit engen Gassen, Kaianlagen, Schiffen, die an den Anlegestellen schaukeln, Waren, die verladen werden und Kneipen und Bordelle dicht an dicht.
2. Dieses Szenario passt auch so nicht komplett auf das CoM, da der Hintergrund in der Regel frisch errichtete Siedlungen (auch mal im Landesinneren) oder Zeltlager vorgibt, da man irgendwo ganz frisch hingekommen ist durch die Kampagne.
Somit kann man nun versuchen diese Mankos durch das zu kompensieren, was sonst noch den Flair einer solchen Gegend ausmacht:
Die Menschen, die dieses Hafenviertel (in einer generischen Vorstellung) bevölkern.
Die ganzen Seeleute der Schiffe die dort im Hafen liegen, Matrosen, die die Tavernen und Freudenhäusern nach monatelanger Fahrt heimsuchen um ihre Heuer zu verprassen, Kapitäne, die mit anderen Kapitänen oder Ansässigen ihre Geschäfte machen. Es wird sich um Spieleinsätze geprügelt, es wird gesoffen, es werden Lieder gesungen und etliche vom kleinsten Schiffsjungen bis zum Kapitän versuchen für sich das Beste aus diesem Aufenthalt herauszuholen...aufgrund des Settings sind wir in einer gesetzesarmen Zone (ja, es gibt eine Stadtwache, aber die kommen selten in das Viertel; vielleicht ist es ihnen nicht ganz geheuer), so dass dort das Recht des Stärkeren gilt, bzw. das Recht, welches die Kapitäne auf See ausüben, um ihren Haufen etwas zusammen zu halten.
In so einer Gegend gibt es natürlich immer auch zwielichtiges Volk, welches angezogen von den manigfaltigen Gelegenheiten an schnelles Kupfer zu kommen, von den exotischen Waren auf den Schiffen zu profitieren, sich selbst in den Freudenhäusern und Spelunken herumzutreiben oder einfach mitzufeiern, hier herumhängt.
Natürlich wird versucht in diesem Lager auch mit Ausstattung und Dekorationen zu arbeiten um den bestmöglichen Eindruck zu erreichen. Fischernetze, herumstehende Kisten, Fässer und eben auch ambientetaugliche Zelte, die möglichst eng gebaut sind um etwas von der engen bedrückenden Atmosphäre einzufangen.
Aber den Hauptpunkt machen wie gesagt die Leute aus. Damit das funktioniert, müssen möglichst viele Seefahrende Charaktere auf engem Raum zusammengelegt werden. Je weiter diese Grüppchen auseinandergelegt sind und dazwischen Nicht-Seefahrende Gruppen untergebracht sind, desto mehr verwässert dieser Eindruck. Und dann nützt es auch nichts mehr, wenn anders geartete Charaktere, die gerne mal diese Atmosphäre erleben wollen dazu kommen, dadurch verwässert das Bild nur noch mehr, und keiner hat mehr was davon.
Nun zum Thema nicht willkommen sein:
Ich habe nun denke ich erläutert, was das Ziel ist, und wie dies zu erreichen ist. Dieses Konzept versuchen wir nun seit ein paar Jahren umzusetzen und das hat mal besser mal weniger gut funktioniert. Hieraus ergibt sich dann bei dem einen oder anderen sicherlich eine gewisse Grundhaltung, die meint "erstmal Seefahrer, dann der Rest", was keines falls in Ablehnung Einzelner begründet liegt, sondern mit dem Konzept und dessen Umsetzung zu tun hat.
Abgesehen davon gibt es im Seefahrerlager wie in jedem anderen Lager auf dem CoM seit Jahren einige Stammspielergruppen. Wie in jedem anderen Lager ist es hier auch so, dass die Leute, die sich länger kennen (IT und OT) erstmal zusammenklüngeln und man sich da als Neuling ggf. erstmal "reinspielen muss". Auch das hat nichts mit grundlegender Ablehnung zu tun, sondern ist ein ganz menschliches Verhalten und bedeutet nicht, dass man da nicht ins Spiel kommt. Dies ist lediglich die Ausgangslage, der Rest ist Spiel.
Das in diesem Kontext im Vorfelde OT Dinge geäußert werden, die Ablehnung suggerieren sehe ich zwiespältig, zum einen kann ich es aus oben genannten Gründen nachvollziehen (sies zeugt schließlich auch von einer gewissen Identifikation mit dem Setting), sollte aber dennoch mit Bedacht praktiziert werden. Klar kann man sich mal spaßig provozieren und anfrotzeln, aber das sollte niemals in offene OT Ablehnung von Personen abgleiten, aber da stimmen mir bestimmt alle zu
.
So, das war mein Senf.
MfG
Frank