@ Sven J.:
Ja, ich war ein Depp.
Ich habs aber ein Glück irgendwann eingesehen.
(Damit will ich nicht sagen, dass die andren Deppen waren oder sind, nur dass ich es war)

Als freiwilliger/ehrenamtlicher muss man sich immer folgende Gedanken machen:
Wie ist das Verhältnis meines Einsatzes an Zeit, Energie, Stress und Geld zu meinem Wohlbefinden, Spaß, persönlicher Entwicklung usw..
Dabei zu bedenken ist immer, ob Familie, Freunde, Arbeit, Partnerschaft darunter in Mitleidenschaft gezogen werden, oder nicht bzw. in welchem Maß.

Unterm Strich muss für einen selbst ein gutes Ergebnis stehen bleiben. Dann kann man seine Kraft weiter in ein Projekt wie das ConQuest stecken. Ob das dann kommerziell ist oder nicht, bleibt dann eigentlich egal.

Bleibt unterm Strich ein "Minus" oder schlechter Beigeschmack ist der Zeitpunkt gekommen etwas zu verändern.

Manchmal lohnt sich ein Mehreinsatz von Zeit/Geld um mehr Spaß etc. zu erhalten. Manchmal ist es aber auch richtig das Engagement zu reduzieren um mehr Freude zu haben.

Denn was ich in mehreren Jahren Larp/ConQuest gelernt hab ist: Man ist nur so lange ein Teil der Gruppe/"Larpfamilie" wie man für diese auch nützlich ist. Schraubt man sein Engagement zurück ist man sehr schnell vergessen.

Oder auch: Je lauter ich in den Wald hineinrufe, so lauter schallt es auch zurück. Doch wenn ich nur noch flüsterleise in die Myhtodea-Familie reinrufe, dann hör ich es auch nur noch zurück flüstern.

Hi,

wem das Geld egal ist, d.h. wer sich am Aufbau beteiligt des "guten Willens wegen", der ist moralisch auf der sicheren Seite - was man meistens ist, wenn man Leistung erbringt, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.

Ich halte es aber auch für gerechtfertigt, wenn Teilnehmer eine Leistung erbringen (20 € Frühanreisepauschale) und sich dann dafür nicht noch extra in die Arbeit stürzen (Aufbauen).

Generell ist es so, dass das CoM zu einem erheblichen Teil davon profitiert (im wortwörtlichen Sinn), dass viele Menschen bereit sind Leistungen zu erbringen, ohne dafür materiell entschädigt zu werden. Meiner Ansicht nach hat die Orga diesen Umstand schon zu deutlich lange ausgenutzt, was man beispielsweise daran sieht, dass mehrere, das Spiel für alle massiv bereicherndere Spielergruppe sich aus dem CoM zurückziehen, weil der Bogen überspannt wurde. Als Beispiel dafür dienen die Magiergilde der Stadt sowie Leistungsträger der Stadtwache.

Das CoM zieht zwar nach wie vor einen stetigen Nachwuchs an leistungwilligen Idealisten an, hat aber aufgrund teilweise völlig fehlender Unterstützung der Orga ein massives Problem damit, bestehende Helfer zu halten. Dies führt meiner Überzeugung nach bereits jetzt dazu, dass das CoM einen schlechten Ruf bekommt für Leute, die sich dort langfristig engagieren möchten.

Kohlhaas hat mich perfekt verstanden und Kalma hat auch den Pudels Kern erfasst. Und Pedro hat es dann weiter ausgeführt. Hervorragend, bin ich also doch nicht sooo unverständlich.
Übrigens, bevor hier irgendwelche Behauptungen auftauchen: Ich investiere sehr wohl Zeit und Geld ins LARP. Aber wie Lena sagte: Da muss ein gewisser Nutzen auch rauskommen. Den sehe ich bei meinen eigenen Cons sehr wohl, insbesondere in Anbetracht der extrem spitzen Kalkulation, aber ich finde einfach, dieser Nutzen ist mit einer Frühanreiserpauschale von 20€ auch abgegolten.

Sowohl Lena als auch Pedro haben im Grunde alles gesagt, was es zu sagen gibt in diesem Zusammenhang und aus eigener modellhafter Erfahrung kann ich nur hinzufügen,...

Dass es immer Menschen innerhalb einer Gruppe (Ich beziehe dies jetzt nicht auf die gesamte Veranstaltung) geben wird, die sich vollkommen selbstverständlich in das gemachte Nest setzen werden, weil sie der Meinung sind, mit dem Kauf eines Tickets bereits eine Leistung erbracht zu haben. Das mag grundlegend nicht ganz falsch sein, aber so funktioniert ein soziales Gefüge nach meiner Auffassung von einer gleichberechtigten Gemeinschaft nicht.

Ich habe es auch erlebt, dass wenige viel leisten und ein Großteil wenig oder eben gar nichts tut. Profitiert haben dennoch immer alle von der erbrachten Leistung.

Schlimmer noch als dieser Umstand ist, dass die erbrachte Leistung oftmals als selbstverständlich erachtet wird und es lange Gesichter gibt, wenn man eben nicht mehr bereit ist sich in der gewohnten Form für die Gemeinschaft zu engagieren, wie man es vielleicht in der Vergangenheit getan hat und dabei spielt es keine Rolle welche persönlichen, gesundheitlichen oder beruflichen Gründe man anführt...

Und hier schlage ich einen Bogen zurück zum eigentlichen Thema.

Ich denke, dass vor allem der Veranstalter verwöhnt ist, da es unabhängig von der Preispolitik engagierte Spieler und NSC gibt, die bereit sind, sich mit eigenen finanziellen Mitteln, ihrer eigenen Kreativität und nach eigenen physischen Kräften einzubringen und die Veranstaltung somit für ALLE zu bereichern...

Und es wird scheinbar als selbstverständlich erachtet.

Es kommt mir hier ein wenig auf Verhältnismäßigkeit an, ein Miteinander auf Augenhöhe. Die Frühanreisepauschale jedoch ist gefühlt immer noch ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die dieser Veranstaltung im Grunde ihr Gesicht verleihen.

@BlackandGold ja, wenn es diese Finanzspritze in Richtung der Lager und NSC dann auch geben würde, DANN wäre das ganze ja auch wieder etwas ganz anderes...