Auch Ecthelias lächelte kurz, nickte und wurde dann wieder ernst.

Damit ihr mich nicht falsch verstaht Aryan: Ich bin aus tiefstem Herzen Eisern! Ich weiss, dass dies der richtige Weg ist, der Weg der Elemente! Nur habe ich halt einige Freunde, welche nicht diesem Weg folgen wollen und es ärgert und schmerzt mich ungemein, dass ich diesen nicht mit Argumenten entgegentreten kann. Momentan bleibt mir mangels Argumenten meinerseits einfach nichts anderes übrig, als das Treiben von Paktierern zu ignorieren. Aber auch dies kann keine Lösung sein. Deshalb muss ich diese Fragen auch unbedingt beantwortet haben und versuche mit Siedlern, welche auch Eisern sind darüber zu sprechen, um zu begreiffen und zu verstehen.

Nach einer kurzen Pause fügte Ecthelias hinzu: und ich bete zu den Elementen, dass sie den Siedlern endlich klar und deutlich zeigen, welches der richtige Weg ist! Denn momentan sind wir, die Eisernen, argumentativ schwer in der Defensive!

Wiederum machte er eine kleine Pause.

Aber eigentlich waren wir ja beim "grossen Feldzug" und was man nächstes Jahr besser machen könnte. Nun, mein Vorschlag ist ganz klar folgender: Weniger hierarchische Koordination! Im Klartext: Wir brauchen keinen "Kriegsrat", der Dinge beschliesst. Die einzelnen Viertel sollten sich stärker auf ein bilaterales Vorgehen ausrichten! Dazu muss man die Kommunikationskanäle innerhalb des Viertels sowie gegebenfalls innerhalb des Banners verstärken. Konkret könnte das dann so aussehen, dass Viertel X für eine Aktion unterstützung braucht und die anderen Viertel des Banners - nehmen wir mal das eiserne - um Unterstützung bittet. Das eiserne Banner wiederum schickt dann Nachricht zu den anderen Banner oder grösseren Vierteln um denen mitzuteien, was das eiserne Banner - beziehungsweise die Viertel die an der Aktion beteiligt sein sollen - vorhat. Und dann wird das durchgezogen, es sei denn etwas gravierendes spricht dagegen. Aber ich denke, dass wir so die Entscheidungsstruktur etwas flacher und vorallem sehr viel flexibler halten und somit besser auf neuere Entwcklungen eingehen können

Bei Ecthelias' letztes Ausführungen nickt Aryan.

Genau so habe ich mir das auch vorgestellt. Das bedeutet natürlich, dass wir wesentlich mehr Botenläufer brauchen, um solche Pläne innerhalb kurzer Zeit zu vermitteln. Und darin werde ich wohl für den nächsten Kriegszug in einem Jahr meine Aufgabe sehen. Bitte versteht mich nicht falsch, werter Ecthelias; ich tue alles, um die Verfemten zu bekämpfen, aber ich bin nicht als Krieger aufgewachsen. Und sobald ich nur ein Kettenhemd trage, kann ich über die mir innewohnende Kraft Magicas nicht mehr verfügen. Jenseits von Mythodea geht das teilweise, wenn ich Eisen durch Messing ersetze. Doch auf Mitraspera scheinen Ignis und Terra etwas dagegen zu haben, oder wir auch immer... - verzeiht, ich schweife gerade wieder ab.
Jedenfalls bin ich auch der Ansicht, dass wir durch schnelle Kommunikation am weitesten kommen. Problematisch wird es allerdings, wenn sich verschiedene Pläne überschneiden. Dann sind auch viele Botengänge zumeist umsonst. Ich kenne das ja aus den vergangenen Jahren schon. Immer wenn ich mich bereiterklärt habe, etwas zu übermitteln oder um Unterstützung zu ersuchen, war es in den meisten Fällen zu spät in dem Sinne, dass sich die Situation schon wieder geändert hatte, oder es existierten seitens des oder der Benachrichtigten bereits andere Pläne.

Er denkt kurz nach.

Und hier wären wir bedauerlicherweise an einem Punkt, an dem man wieder sagen könnte: Ein Rat würde solche Angelegenheiten zentral besser kommunizieren. Aber das ist eben dennoch viel zu starr, da eben jener Rat nicht ständig zusammenkommen kann. Dafür müsste es einen Rat geben, der an einer bestimmten Stelle - am besten zentral - immer vor Ort ist, um von dort aus zu koordinieren.
Ein gemeinsamer Heerführer wäre ja ein alternatives Konstrukt. Aber dafür ist die Situation im verfluchten Kelriothar zu unübersichtlich, und war sie eigentlich auch auf Mitraspera schon immer, egal wo wir kämpften. Wollen wir also hoffen, dass der Plan der schnellen Kommunikation von den anderen Bannern und deren Einheiten mitgetragen wird, damit wir schnell und effektiv den Feind dort bekämpfen können, wo wir ihn am stärksten schwächen.
Bitte entschuldigt mich kurz.

Er wirft den Stummel des gerauchten Krautes in ein nahe gelegenes Feuer, bittet hernach Ecthelias um die Metflasche und leert sie in einem Zug.

Nun, Aryan, ich gebe euch absolut recht: Es kann bei einem dezetralen System, wie es mir vorschwebt durchaus sein, dass auch zwei Aktionen gleichzeitig laufen, die sich behindern. Das kann tatsächlich sein, müssen wir aber meines Erachtens in Kauf nehmen. Und seien wir mal ehrlich: Ist das mit einem grossen Rat tatsächlich zu verhindern? Mit einem Heerführer vielleicht, da gebe ich euch recht. Aber mit einem grossen Rat, der ja aus Trägheitsgründen so oder so nur das allernötigste beschliessen kann? Jede Stunde werden so viele Informationen gesamelt, entwickelt sich die Lage in eine bestimmte Richtung, werden durch den Feind und uns Fakten geschaffen, dass wir uns auch einfac bewusst sein müssen, dass, solange wir Informationen nicht in der Zeit eines Augenblickes austauschen können, wir immer koordinationsprobleme haben werden. Aber ja, mit mehr Botenläufer könnte der Informationsfluss und damit die Koordination natürlich in der Tat besser werden. Da gebe ich euch absolut recht. Aber auch da kommt man früher oder später an die Grenzen des Möglichen. Das sollten wir uns einfach bewusst sein!

Ecthelias lächelte leicht. Und Aryan, ich war auch nie Krieger, sondern Waldläufer. Auch jetzt wo ich das Kettenhemd und den Helm trage und Freiherr der dritten Provinz des goldenen Reiches bin, bin ich tief in meinem Herzen Waldläufer geblieben. Auch heute noch gehe ich manchmal tagelang durch die Wälder des Reiches, weil ich es einfach liebe, ganz den Elementen in all ihren ausprägungen ausgesetzt zu sein, dem, lauen Wind genau wie dem tobenden Sturm. Was gibt es schöneres als in einem Sturm im Wald zu sein und Aers mit allen Sinnen wahr zu nehmen.... Aber entschuldigt, ich schweife auch vom Thema ab.

Ecthelias lachte und zog dann auch aus seinen Reisetaschen eine Flasche.

Wein aus Dragonien. Den hat mir Kjeldor, der Neches'Re des Südens gegeben. Er hielt die Flasche Aryan hin.

Aryan nimmt die Flasche entgegen und riecht zunächst an deren Inhalt.

Hmm, vielversprechend...

sagt er und lacht ebenfalls.

Also betrinken wir uns heute nochmal, jetzt, wo es zunächst überstanden scheint.

Er nimmt einen kleinen Schluck, prüft den Geschmack entsprechend und nippt dann noch einmal an dem Wein. Dann gibt er die Flasche Ecthelias zurück.
Seine Miene erhellt sich.

Das ist wirklich ein ganz erlesener Tropfen. Von Kjeldor persönlich, alle Achtung. Ich hatte dieses Mal auch die Ehre, ihn kennenlernen zu dürfen, da ich als Diplomat und Botschafter des Ehernen Viertels auch teilweise an den bannerinternen Besprechungen teilnahm. Nun, in meiner eigentlich angedachten Aufgabe wurde ich wenig gebraucht, aber das war schon etwas Besonderes für mich. Ihr als Freiherr einer Provinz des Goldenen Reiches habt gewisslich öfters Kontakt zu den Obersten des Reiches.

Er denkt wieder einmal kurz nach, um dann zum alten Thema zurückzuwechseln.

Habt Ihr eigentlich mitbekommen, wie gut die Arbeit der Späher funktioniert hat? Soweit ich das einschätzen kann, lief das wohl ganz zufriedenstellend, weshalb wir meist recht schnell in Kenntnis darüber gesetzt worden sind, wann und wo der Feind zuschlägt. Aber auch hier dürfte noch einiges verbessert werden können, vermute ich. Es sollte uns jetzt, mit der entsprechenden Vorbereitungszeit, sicherlich auch gelingen, etwas mehr Struktur in das Eherne Viertel zu bringen. Jedenfalls werde ich mit den entsprechenden Personen versuchen in Kontakt zu bleiben.

Er streift sich mit der Hand über das Kinn.

Tja, und dann ist mir dieses Mal bedauerlicheweise aufgefallen, dass der Zusammenhalt unter den Elementstreitern, der in den letzen zwei Sonnenläufen deutlich gewachsen war, wieder stark nachgelassen hat. Meine Hoffnung, dass sich diese Tendenz fortsetzt, hat sich leider nicht bestätigt; dabei hätten wir das gerade bei dieser Mission so dringend gebraucht. Im letzten Jahr, bei der Eroberung des ersten und in diesem Falle letzten Siegels hat erstmals das stattgefunden, was ich mir immer gewünscht hatte: Dass auch mal Anführer verschiedener Truppen, auf die die Leute hören, versucht haben, einzelne und versprengte Streiter in deren Einheiten mit einzubinden, wenn es in der Schlacht gerade notwendig war. Ich kann nur hoffen, dass der Heerzug in Zukunft an solche positiven Entwicklungen wieder anknüpfen wird.

Aryan wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht und trinkt zur Abwechslung ein paar Schlucke Wasser.

Ach, was mir gerade einfällt: Reist Ihr jetzt eigentlich auch in den Süden? Dann hätten wir erst einmal einen gemeinsamen Weg.

Ecthelias lächelte leicht.

Ja. Ich reise auch in den Süden. Zuerst nach Greifenfels und dann wahrscheilich weiter in die vom Untod besetzte Provinz Neu Balindur zur Festung Kashgar Peak.

Ecthelias liess eine kleine Pause folgen.

Doch meine Beziehung zum Neches'Re so wie auch zur Nyame des Südens hat weniger mit meinem Titel zu tun, sondern sehr viel mehr mit unserer gemeinsamen Geschichte. Kjeldor kenne ich schon seit über zehn Jahren, als wir das erste Mal Seite an Seite unter dem Banner des Sinfath-Ordens gegen in Dragonien einfallende Orks stritten. Gemeinsam kamen wir dann nach Mythodea und lernten hier ihre Heiligkeit, Gariann hall'Heledir, kennen lernten. Und jetzt ist sie Nyame des goldenen Reiches und Kjeldor ist ihr Neches'Re. Ein zufriedenes Lächeln mit einer Spur Stolz darin erschien auf dem Gesicht des Waldläufers.

Bezüglich den spähern habe ich recht wenig mitbekommen. Ich war wohl zu sehr mit anderem beschäftigt. Aber gute Spähr zu haben ist schon mal sehr gut! Es freut mich sehr dies zu hören! Dass der Zusammenhalt der Elementstreiter allerdings dieses Jahr auch zu wünschen übrig liess habe ich auch bemerkt! Ich frage mich, an was das gelegen haben könnte. Ich meine, dass die Heerführer der verschiedenen Heere weniger versucht haben, diese versprengten Gruppen zu integrieren kann eine Antwort sein, aber bestimmt nicht der einzige Grund! Meines Erachtens gibt es da noch eine ganze Menge anderer Gründe. Zum Beispiel scheinen viele Siedler nicht zu begreiffen, dass wir auf einem Kriegszug sind und dass es im Krieg tote geben kann und wird! Das mag ein weiterer Grund sein. Und vielleicht gibt es da noch mehr...

Auch Ecthelias nahm nun einen tiefen Zug aus der Weinflasche.

Betrinken hört sich gut an. Ich denke, wir befinden uns hier au sehr sicherem Boden und in sehr sicherer Gesellschaft.

Um Ecthelias nicht zuviel von seinem guten Wein wegzutrinken, greift Aryan in seinen Rucksack und holt eine weitere Flasche Met heraus. Wer ihn näher kannte, der wusste, dass seine Angewohnheiten zu trinken, zu rauchen, manchmal zu futtern wie ein Barbar und derbe Zoten zu reißen eigentlich nicht zu seiner sonstigen Attitüde passten.

Tja, da Ihr gerade von Orks erzähltet... Mythodea ist ein guter Beweis dafür, dass alle möglichen Rassen Seite an Seite für eine Sache Streiten können, was man sonst nie geglaubt hätte. Bedauerlicherweise gibt es gerade unter den Menschen oft viel zu viele Vorurteile, die natürlich großenteils auch aus den Erfahrungen in der sogenannten alten Welt herrühren. Auch bei vielen Eisernen ist das leider zu beobachten. Und ich denke, dass vor allem auch das - neben vielen anderen Gegebenheiten - einen so richtigen Zusammenhalt verhindert.
Dabei stehen gerade die Tivar Khar'Assil dafür, dass die Rasse keine Rolle spielt, solange man gegen die Verfemten kämpft. Wenn ich ehrlich bin - mir wird jetzt schon bange, wenn ich daran denke, was passieren wird, wenn der Eid erfüllt ist. Aber damit sollten wir uns jetzt nicht beschäftigen. Und das wird dann auch hoffentlich nicht mehr meine Sache sein.

Er trinkt wieder einen Schluck Met und sieht sich dann um.

Kashgar Peak sagt mir nichts. Aber in die besetzten Gebiete? Da ist wohl demnächst wieder eine Offensive geplant? Geht es dabei um die Banner?

(OT: Endlich wieder Internet. LG aus Xi'an ).

Nun dass euch Kashgar Peak nichts sagt, kann ich gut verstehen. die festung nördlich von Weissenfels wurde auch erst kürzlich errichtet. Letzten sommer noch standen dort nur Zelte und wir nannten es "Basislager Kashgar Peak" im andenken an einen Gebirgspass in unserer alten Heimat, wo die dragonischen Truppen einst eine glorreiche Schlacht geschlagn haben. Im Winter haben wir dann angefangen, die Höhlen der Umgebung aus zu bauen und bewohnbar zu machen. Mittlerweile haben wir nun diverse Verteidigungswerke errichtet. Nun ist dort aber nur noch eine kleinere Besatzung stationiert, da unsere Soldaten nach den Ereignissen am Konvent in Holzbrück dringend in Tin Sha'heen benötigt wurden.... Aber was erzähe ich euch da eigentlich. Ecthelias lachte. Es war sonst gar nicht die Art des Waldläufers, so viele Worte zu machen.
Ja, ich habe auch gehört, dass in den besetzten Gebieten Ne-Balindurs bald wieder eine grössere Offensive geplant sein soll. Aber genaueres kann ich euch dazu nicht sagen. Auch dies ist ein Grund, weshalb ich wieder in den Süden reisen muss. Ich muss dringend mehr darüber erfahren.

Ecthelias machte eine kurze Pause.

Aber um noch auf die Sache mit den Rassen zu sprechen zu kommen: Ich finde es zwar bedauerlich, dass es Siedler gibt, welche anderen Rasen ablehnend gegenüber stehen, allerdings sehe ich das nicht wirklich als grosses Problem. so viel ich sehe, haben sich beide Seiten - also die Siedler die etwas gegen andere rassen haben und die Wesen anderer Rasse - darauf geeinigt, sich möglichst aus dem Weg zu gehen und da funktioniert eigentlich ganz gut. Ich meine, der Norden und der Süden und weite Teile des Westens arbeiten ja ohne Probleme mit jeglichen Rassen zusammen. Es sind also nur grade der Osten und gewisse Teile des Westens, welche anderen Rassen kritisch bis feindseelig gegenüberstehen. Und solange es bei dieser relativ überschaubaren Gruppe von Siedlern bleibt und diese nicht aktiv gegen andere Rassen vorgeht, sehe ich das nicht als grosse Gefahr beziehungsweise als grosses Problem.

Wo siedelt ihr eigentlich, Aryan? Oder habt ihr euch noch für keines der Siegel entschieden?

Tin Sha'heen...

murmelt Aryan vor sich hin.

Verzeiht, aber ich komme gerade nicht drauf, von welchen Ereignissen in Holzbrück Ihr sprecht. Ich glaube, ich werde mich mal etwas eingehender über den Süden informieren. Wenn ich schon einmal dort bin. Es sei denn, Ihr wollt mir vielleicht noch etwas mehr erzählen.

Er lächelt, wird jedoch dann wieder etwas ernster.

Tja, die Entscheidung für ein Siegel war für mich eine schwierige Angelegenheit. Am meisten verbunden habe ich mich dem Westen gefühlt, und daran hat sich im Prinzip nichts geändert. Nun ist es aber so, dass ich viel herumreise, und sich die gewünschten engeren Kontakte zu den Siedlern des Westens - von ein paar wenigen abgesehen - nicht so ergeben haben, wie ich es gehofft hatte. Und in der Zwischenzeit hat sich noch etwas anderes ereignet: Ich habe nicht zuletzt durch meine Aufenthalte im siegelfreien Lager auf den Konventen in Holzbrück viele angenehme Bekanntschaften mit den Siedlern der Freyenmark gemacht, unter anderem mit dem Prinzipal Interregnum, Sturmhart Eisenkeil.

Es folgt eine kurze Pause, kombiniert mit einem Schluck Met.

Außerdem bin ich Mitglied der Mitrasperanischen Hanse und Eigner zweier Schiffe unter ihrer Flagge. Es ist eines für die Küsten- und Flussschiffahrt, das zweite ist hochseetauglich. Gebaut übrigens im Siegel des Südens, in der Werft von Caladh Maháir. Surmhart hat mir eine Scholle nördlich von Tausendwasser Hafen angeboten. Diese werde ich wohl nächstes Jahr beziehen. In der Freyenmark leben viele rechtschaffene Leute, die sich ebenfalls dem Kampf wider die verfemten Unbruten verschrieben haben. Und für alle Interessierten Unentschlossenen kann ich diesbezüglich dort auch Aufklärungsarbeit leisten. Es gibt dort ebenfalls Tempel zu Ehren der Elemente, und am östlichen Meer zu siedeln ist sicherlich auch nicht schlecht. Zudem kann ich meine Geschäfte von dort aus besser verwalten.

Er sieht Ectelias an.

Das ist meine Entscheidung. Ob sie gut ist, wird sich zeigen; aber ich bin zuversichtlich.

Ecthelias lächelte leicht. Auch mir ist es nicht leicht gefallen, mich für ein Siegel zu entscheiden. Es zogen denn auch mehrere Jahre ins Land, bis ich den Schritt endlich tun konnte und den Eid auf den Süden geleistet habe. Doch um so überzeugter bin ich nun, das richtige getan zu haben.

Eine kurze Pause folgte.

Mit den "Ereignissen in Holzbrück" meine ich die Vorfälle um die Töchter Aminas, den Naldar und den Tivar Karassil. Der Neches'Re hat darauf hin beschlossen, die Truppen, welche nach dem Baustopp bei Kashgar Peak nichts mehr zu tun hatten nach Greifenfels zu verlegen um bei allfälligen Übergriffen gegen die Naldar durch den roten Kodex oder anderer verwirrter Geister sofort einschreiten zu können. Das scheint jetzt zwar glücklicherweise nicht der Fall gewesen zu sein, aber damals schien die Situation doch recht bedrohlich zu sein.

Ach und: Tin shaĥeen ist die weisse Stadt der Naldar in der dritten Provinz des südlichen Siegels. Sie liegt mitten im Freiherrentum Nanduhirion - also in meinem Lehen. Ein kurzes grinsen überzog das Gesicht des Waldläufers.

Aryan schaut erst ein wenig verdutzt, dann schüttelt er leicht den Kopf.

Tze... Also, die Vorfälle um die Tochter Aminaahs sind mir bekannt, aber nicht die weitreichenden Ausmaße, die Ihr gerade geschildert habt. Aeris sei Dank haben sich die Befürchtungen also aber nicht bewahrheitet. In den nördlichen Randgebieten der Freyenmark hat der Rote Kodex aber wohl erheblichen Schaden angerichtet, auch wenn das sicher nichts mit der anderen Angelegenheit zu tun hat; das war schon vorher.

Dann denkt er kurz nach.

Stimmt, Tin ist das naldarianische Wort für Stadt, nicht wahr? Mögen wir uns alle vor Fanatikern in Acht nehmen, die sich ausschließllich einem Element verschrieben haben und blind sind für der Schönheit und Wichtigkeit der anderen. Aber dieses Phänomen - so nenne ich es jetzt einfach mal - scheint ja vor allem bei den Anhängern Ignis aufzutreten. Auch in mir brennen die Flammen der Ignis heiß, doch nur die Einheit Magicas in Verbindung mit den vier Urelementen kann das Fortbestehen unserer an sich schönen Welt sichern.

Er sieht hinüber zu dem Ort, an dem die Edalphi und deren Freunde inzwischen Vorbereitungen zum Aufbruch treffen.

Oh, ich sehe gerade, die Edalphi schicken sich an, sich für die Weiterreise bereitzumachen. Ich werde mich ihnen nun anschließen. Ihr werdet dann ja sicherlich über die Portale zu einem anderen Ort weiterreisen. Also, wenn Ihr noch etwas auf dem Herzen habt, lasst es mich bitte wissen.