Mit Magie steigt man nicht in obere soziale Schichten auf aber MAGIE IST MACHT

Selbst wenn man sich nur auf die Nummern vom Charbogen hinter dem Zauber beschränkt, stimmt das nur zum Teil. Vom Hintergrund her sind Magier aber häufig Adlige (da eine Magierschule sehr teuer ist) und zugleich gelehrte und gebildete Leute, die aufgrund ihrer ausbildung UND ihres könnens hoch angesehen werden und das in so ziemlich jedem Teil der (fiktiven) Welt. Viele Magier, die etwas erreicht haben, sind daher nicht umsonst Berater von anderen, mächtigen Leuten oder führen selbst ein Haus oder ähnliches an. Daher ist der Wunsch eines verarmten Jungen, die ein wenig mit Magie schnuppern durfte, nicht so ganz unlogisch sich mit seinem neuen Talent in die Mächtigen dieser Zeit einzureihen. Aber vielleicht gehört er auch zur eigennützigen (manche behaupten bösen) Seite, die denken durch ihre Macht stehen sie über allen anderen und versuchen irgendwann die Leute neben sich zu unterwerfen. Wirklich Größenwahnsinnige denken, dass sie als Magier unangreifbar wären, da sie die ultimative göttliche Macht in Händen halten, bis sie ein gezielter Dolchstoß eines besseren belehrt

Mir gefällt das Konzept.

Ich muss sagen: Mir auch.
Und zwar deshalb, weil Larp zwar von Klischees lebt, Klischees es gleichzeitig aber auch töten. Wenn jeder nur der Klischeemagier ist, ist das Konzept plötzlich ziemlich langweilig. Soll heißen: Der Magier verkommt zum "Endritual-Ritualisten" und wandelndem Lexikon sowie Magiedetektor. (und ja, ich benutzte die Begriffe hier bewusst in dem Kontext). Es geht also nicht mehr um das Charakterspiel als solches, sondern eher um die "Aufgabe" auf der Con. Bei Magiern finde ich das extrem ausgeprägt, noch deutlicher, als bei vielen anderen Gruppen.

Soll heißen: Individualismen schaden dem Larp eigentlich nicht, so lange sie sich in Grenzen halten. Vielleicht nennst du dich selbst auch einfach nicht Magier. Zauberkundiger wäre vielleicht eine Option. Wenn man dich fragt, was du bist, antworte verschwurbelt. Das ist nicht per se schlecht.

Es muss m.E. hinter einem Charakter nur eine irgendwie glaubhafte Charaktergeschichte stecken. Vielleicht kannst du bestimmte Zauber nicht so gut, wie ein "Akademiemagier", vielleicht beziehst du deine Kraft anders. Du kannst dich ja auch mal bei anderen "Professionen" magischer Natur umschauen, bei Schamenen zum Beispiel. Nimm die Elemente als solche, um Magie zu wirken. Arbeite mit der Erde, knie dich bspw. nieder, wenn du einen Zauber wirken möchtest, reibe Sand zwischen deinen Händen. Übergieße selbige, wenn du einen "wasseraffinen" Zauber zauberst, mit Wasser und wenn du was mit Feuer machst, spiele z.B. mit Tüchern in den passenden Farben. Dann erkennt man dich vielleicht als "Magiewirkenden" assoziiert aber nicht sofort "Akademiemagier in Robe mit Stab."

Und genau das ist der Grund weshalb ich persönlich die Geschichte mit dem von zu Hause weglaufen bleiben lassen würde. Weil es ein greifbares Klischee braucht. Du bist dann der magisch begabte Vagabund. Das ist ein interessantes Konzept ohne das du noch was anderes mit einbaust.
Man kann jedes gute Charakterkonzept durch zu viel Hintergrund zerstören, dazu muss man nicht ein Halbdämon oder der totgeglaubte Prinz sein.

Aber aufs Conquest bezogen interessiert die Charaktergeschichte auch nicht wirklich

Musste auch stark an Nakor aus den Büchern von Raymond E. Feist denken.