War klar, dass Pyromancer wieder nur provoziert, aber ich bin da ein Stück weit auf seiner Seite.

Von einer Überreglementierung allein wird sich das Problem nicht aus der Welt schaffen lassen. Wer mit Absicht so handelt, wird sich auch davon nicht abschrecken lassen. Oft passieren Unfälle aber auch einfach nur aus Unwissen und/oder Versehen. Es würde wesentlich mehr bringen, die Lagerkommandanten dazu (freundlich) anzusprechen und für das Nächste Jahr anzuregen, die elementarsten Sicherheitshinweise bei ihren jeweiligen Ansprachen zu erwähnen, Handbücher zu drucken und die SL dahingehend zu sensibilisieren, unvernünftige Schützen sofort zu verwarnen.

Ich verstehe eueren Ärger, aber mit Kurzschlussreaktionen und übereilten und überzogenen Forderungen nach mehr Sicherheit und Bürokratie werdet ihr euch weder Freunde machen, noch das Problem effektiv bekämpfen. (Das ist in der echten Politik übrigens nicht anders)

Ich möchte an dieser Stelle der Mehrheit widersprechen.

Ich denke es gehört eine Weiterführung des "Larp-mit"Konzeptes dazu, Einfach die Leute ansprechen und erklären. Hinweisen, was sie da anrichten.

Ich habe dieses Jahr auch zum ersten Mal einen Bogen dabei gehabt und musste feststellen aus Angst Köpfe zu treffen habe ich sehr oft episch vor Füße geschossen
Meine Gruppe hat mir bei einer anderen Schlacht klar erklärt, dass ballistisches Feuer tabu ist, wegen der Kopftreffergefahr.

Ihr seht, zumindest bei einigen Spielern kann das Ganze funktionieren.

Ich bin eher für ein gezieltes draufzugehen wie ein Führerschein als noch 15 min. auf eine Lageransprache die mittlerweile schon fast ne stunde geht.

Ganz ehrlich nach ner viertelstunde hört keiner mehr richtig zu und denkt ans Essen oder was anderes.

Lieber Gezielt als für alle unverständlich oder ungehört.

Das Problem liegt doch genau darin, dass man mit einer Ansprache auch nicht die in den Griff bekommt, die sich freuen, wenn man den Kopf trifft.

Mein absolut härtester Treffer und wohl auch der deutlich unangenehmste war ein Wurfmesser oder ein Wurfbeil - ich weiß nicht genau, was es war - das mit mit Wucht im Gesicht traf. Ich wundere mich zwar, wie der Spieler das treffen konnte, aber ich gehe - da er sich auch entschuldigte - nicht von Absicht aus. Wäre es aber mit Absicht gewesen, würde ich dann einen "Führerschein" fordern? Nein. Weil es unter 200 Bogenschützen zwar 20 Pappnasen geben kann, aber eben auch 180 Vernünftige.

Da fände ich eine Ansprache oder eben eine Art Flyer sehr viel vernünftiger, als direkt wieder nach mehr kostenintensiver Bürokratie zu verlangen.
Die bringt nichts und hält Pappnasen nich auf.

Außer, man würde auch im Larp dazu übergehen, eine praktische Prüfung zu machen, die aber eine ganze Menge Spaß nehem würde und wohl auch einige dazu brächte, gar nicht erst zum Bogen zu greifen, auch wenn sie gute Spieler und vernünftige Schützen wären.

Ich bin als SL am Ende einer Schlacht zu einem Spieler hin, der aus 3m nem UF-ler mit voll durchgezogenem Bogen 5cm am Kopf vorbei geschossen hat. Ich sagte zu dem Spieler "Sag mal, muss das sein, weisst Du eigentlich wie gefährlich das ist"?

Daraufhin grinste der Spieler mich an und sagte: Na ja, dass kann doch mal passieren. Daraufhin hab ich ihn angeschriehen, dass das wohl net einfach passieren kann und er soll sich jetzt schnell verpissen. - Solche verbalen Entgleisungen passieren mir selten aber da war ich stinksauer. Soviel zum Thema Einsicht und Lernfähigkeit.

Ich kann hier aber auch ein Gegenbeispiel bringen. Letztes Jahr wurden wir heftigst von den Naldar mit Pfeilen beschossen (das war schon ein richtiger Pfeilhagel) aber die waren alle sowas von gut geschossen, dass danach keiner von meinen NSC´s maulte. Die einzige Beschwerde die danach kamm war eine IT BEschwerde, namlich mit der Aussage: Wir gehen den Naldar lieber aus dem Weg, die zerpflücken uns jedesmal total.

Liebe Grüße

Gebi (Pest SL)

Meine "Forderung" wenn man das so nennen soll, war schon bewusst auch etwas überzogen - ich weiss dass das technisch/organisatorisch nie machbar sein wird. Dennoch wäre es (mMn) sinnvoll. Versuche das gleich wieder abzuwiegeln ist euer legitimes Recht und werde ich keinem abstreiten, mir gehts aber darum hier vor allem mal das Bewusstsein zu wecken - bei Bogenschützen selbst, als auch als Mitspieler, die wie hier angesprochen, dann andere Bogenschützen, die was falsch machen, vielleicht auch bewusster ansprechen können.

Wie so einige Beispiele, die hier genannt werden, so zeigen diese nun mal wohl, dass bei einigen die Sache nicht mit gesunden Menschenverstand lösbar ist - so sehr ich das auch begrüßen würde, wenn es reichen würde zu sagen: "Ihr wollt Bogenschießen? Dann benutzt euren gesunden Menschenverstand, wie man das ja an sich überall tun sollte." Das bringt soviel zu sagen wie "atme, wie immer halt auch". Manche scheinen den GMV (nettes akronym) halt manchmal daheim zu lassen oder zu denken, dass man den ja nicht braucht, weil der TÜV hat das für einen doch schon überprüft, dass nichts passieren kann.

Aber das ganze liesse sich ja schon durch nochmal klare gedruckte Regeln (zb in den Schnell-Facts ein extra Paragraph für Bögen, unter dem Stichwort Check-In) etwas korrigieren... und wenn dann nur zwei Leute wieder bewusster ihren GMV einschalten ist schon viel gewonnen.

und zum "ich kanns im Zelt danach ja wieder umbauen" - das ist dann ja wohl ein sehr bewusstes brechen der Regeln, von jemanden der ja wohl offensichtlich weiss, dass er da was falsches tut. Das ist kein Argument nicht zu kontrollieren, sondern eher eines dass bei anderen, die das vielleicht nicht bewusst brechen, das Bewusstsein schärfen könnte, dass der Bogen zu stark ist - was einige vielleicht einfach wirklich nicht wissen.

Übrigens heisst es ganz klar: Regelwerk Conquest 5.1, Absatz 11.1 (Seite 57): "Die Maximale Zugkraft von Schußwaffen beträgt 25 Pfund!"
Und alles andere ist schlichtweg ein Regelverbot... also muss auch irgendwas getan werden, um diese Regeln einzuhalten. Wie gesagt, was sinnvolles und machbares, und sei es nur klarer darauf hinzuweisen.

Und meine ehrliche Meinung: wenn durch so eine Überreglementierung weniger zum Bogen greifen wollen, oder die hemmschwelle höher liegt, fände ich das nicht schlimm - und käme nebenher den Stimmen entgegen, die hier in der Diskussion laut wurden, und für weniger Bögen plädieren.

Pappnasen und absichtliche Regelbrecher wird das natürlich wenig aufhalten. Aber ihr Umfeld wird sie vielleicht ein wenig mehr aufhalten...

ich stimme übrigens zu, dass man natürlich in einer Schlacht auch einen Helm tragen sollte, wenn man die Gefahr mindern will, einen versehentlichen Treffer abzubekommen (ich trage auch immer einen im Kampf). Bei einigen Charakterkonzepten, gerade bei einigen NSCs (wie den Pestis, oder Avatare oder....), geht es aber manchmal halt an sich nicht mit Helm.

Für Bogenschein und für Überprüfung der Bögen und Pfeile durch SL unbedingt.

Ihr müsst euch mal die Pfeile ansehen die da auf den Haufen während der Schlacht liegen.

Bei Teilen habt ihr Angst und geht nur noch in Platte aufs Feld.

Es gibt immer dumme Treffer, das ist so, gibt’s auch bei Schwert und Hammer und andern Waffen.

Aber zu starke Bögen und defekte Pfeile können richtig AUA machen und da ist ein Treffer in die 12 eine Lachnummer.

Natürlich ist ein IDV Pfeil nicht günstig aber die haben etwas Sicherheit.
Ich habe mir selbst beim Larpshop einen Bogen mit 26 Pfund Zuggewicht gekauft.
Dürfte eigentlich nicht sein das die das da Verkaufen und es nicht mal sagen wie stark der ist.

So ein Bogenschein braucht nur 10 min Unterweisung und Überprüfung sein.
Aber damit gibt’s etwas mehr Sicherheit.

Ich würde auch bereit sein mit einer SL das zu machen.

Ich empfinde es als sehr beschämend und außerordentlich peinlich, was hier so zu lesen ist.

Ich bin selbst Bogenschütze, im LARP als Char ebenso wie im Real Life beim traditionellen Bogenschießen.

Ich empfinde es als extrem pappnasig, wenn Bogenschützen überhaupt auf Entfernung von unter 10 Metern an den Feind gehen.
Das ist schwachsinnig. Bogenschützen sind leicht gerüstet, ein Kettenhemd geht eigentlich schon garnicht, da es den aus Gründen des Schutzes und des Ambientes als Ausstattungsmerkmal zwingend erfordlichen Armschutz am Bogenarm unmöglich macht (wenn es langärmlich ist).
Bogenschützen müssen ruhig und überlegt vorgehen. Das Schießen selbst erfordert Körperbeherrschung, Kontrolle und eben möglichst leichte Rüstung / Gewandung. Weiterhin sind nur begrenzt Pfeile da. Nur sichere Ziele sind lohnende Ziele.

Wer also als Bogenschütze auf 2m an Schwert/Hammer/Streitkolben - Träger mit schwerer Rüstung rangeht ist demnach vollkommen irre und eigentlich tot.

Und eben eine Pappnase.


Ich habe niemanden an den Kopf getroffen.
Warum nicht?
Weil ich bei Entfernung unter 10 m nicht mehr schiesse
Weil ich nur schiesse wenn das Ziel auch sicher zu treffen ist (Damit fallen die meisten beweglichen Ziele aus)
Weil ich nicht mitten in die Schlacht marschiere und wild um mich schiesse
Weil ich mein Ziel ruhig anvisiere und ihm damit die Gelegenheit zur Flucht bzw. Deckung gebe
etc.

Alles eher gesunder Menschenverstand ...


Zum Thema Bogen und Zuggewichte:
Die Festlegung eines maximalen Zuggewichtes ist zwar durchaus sinnvoll, aber ein Zuggewicht sagt wenig darüber aus, welchen Schaden ein Pfeil tatsählich anrichtet.
Nicht nur wegen der unterschiedlichen Verletzunganfälligkeit verschiedener Körperzonen, sonder einfach auch rein physikalisch.

Beispiel:
Vergleich
1 Bearpaw Redman, Recurve Jagdbogen, 50 lbs
2 Bearpaw Sniper, Langbogen, 50 lbs

Beide Bögen haben dasselbe Zuggewicht
1 erzielt ein Pfeilgeschwindigkeit von 241 km/h
2 erzielt eine Pfeilgeschwindigkeit von 180 km/h

Bogen 1 ist somit ca. 30% schneller als Bogen 2 bei gleichem Zuggewicht.

Den Schaden macht die kinetische Energie, die sich aus Masse des Pfeiles und Geschwindigkeit ergibt, wobei die Geschwindigkeit quadratisch in die Gleichung eingeht:


1 erzielt eine kinetische Energie von 42 J
2 erzielt eine kinetische Energie von 26 J
(bei Pfeilgewicht 400 grs)

Bogen 1 erzeugt damit physikalisch betrachtet gut 2/3 mehr Schaden als Bogen 2 bei gleichem Zuggewicht.


Ich selbst würde mich sehr ärgern, wenn ich einen Bogenführerschein machen müsste, nur weil ein Teil der Bogenschütze unverantwortliche Idioten und Vollpappnasen sind.
Aber möglicherweise wäre das durchaus sinnvoll, denn abgesehen von der eventuellen Reduzierung der Verletzungsgefahr gäbe es dann vielleicht mehr schönes Bogenschützen-Spiel.

Danke Ylduran

ich denke das der Orga und den SL's nicht bewusst ist wie unterschiedlich die kinetische kraft aussehen kann.

Danke für einen äusserst produktiven Beitrag