Hallo CoM-Gemeinde. Ich überlege seit dem letzten (und meinem damit ersten) CoM herum eventuell als SC zu kommen - ist aber noch nicht sicher. Da ich soviele Möglichkeiten vor Ort gesehen habe, spukt mir schon eine bisher noch sehr grobe Idee im Kopf herum, die ich hier gern mal vorstellen möchte, zu der ich auch bewusst Kritik wünsche, sonst wäre es ziemlich doof, das hier vorzustellen, aber bitte konstruktive Kritik und keine Ausschweifungen oder blöde Bemerkungen, die keinem weiterhelfen - außer dem Forumtroll... (ich weiß der muss auch gefüttert werden, aber das passiert schon genug). Also bitte kein "Ich finde das generell doof, weil ichs doof finde."

Also die Idee... wie gesagt ist sie noch relativ grob, und sie wird sich noch entwickeln - auch kontruktive Kritiken von hier werden überdacht (alle) und eventuell auch eingebaut werden, vermutlich nicht 1:1 aber doch in Einklang gebracht mit meinen sich entwickelten Ideen.

Der erste Ansatz war: Asiatischer Charakter, evtl mit einer Mischung aus Tiermensch. Da ich sehr gerne Legend of the five Rings spiele, dachte ich an Nezumi - das sind auf zwei Beinen laufende 1,50 große Rattenwesen, die durch die umliegende Kultur der Samurai auch durchaus samurai-ähnliche Prinzipien und Kleidung, Waffen und Rüstung übernommen haben, aber sie mit ihrer eigenen Kultur mischen. So kann durchaus ein Nezumi im vollen Kimono-Ornat und Daisho mit Samurairüstung und Kabuto (Helm) herumlaufen, der aber ein Nezumi-Typisches Knochen-Wakizashi trägt, oder eben auch der wilde Rattenkrieger (bissle indianisch vorstellen), der als einziges Anzeichen der Samuraikultur ein Stahl-Naginata trägt. - Sorry, ich musste bissle ausholen, damit man meine Idee versteht.

Auch zum Wort "Samurai" - ich bitte das etwas LARPiger und offen aufzunehmen, und nicht im streng historischen Kontext. Daran ist es natürlich (wie bei Legend of the 5 Rings) angelehnt, aber ähnlich wie der "Edle Ritter" sehr vom wahren Ritterdasein verfremdet. Nur damit mir hier keiner kommt, mit "aber bei Samurai ist das so und so." Das mag auch stimmen, aber wir sind hier im Fantasy-Larp...

Was sehr sehr gut passt, dass die 5 Ringe ja die 5 Elemente repräsentieren (ein guter Grund hier zu sein, weil man doch neugierig genug ist) - was für rollenspielerische Probleme sorgen könnte, dass das 5. Element die "Leere" ist (effektiv vom Sinn aber durchaus eher der Magie entspricht)

Der Ansatz hat sich inzwischen soweit entwickelt, dass ich keinen reinen Nezumi spielen will- hat teils praktische, aber auch philosophische Gründe. Aber ein Halb-Nezumi denke ich ist gut darstellbar - also durchaus ein Mensch, der einige Anzeichen einer Ratte aufweisst: etwas dichtere Oberkörperfellbehaarung, Evtl eine Latex-Rattennase, Größere Latex-Rattenohren, evtl Rattenzähne. Und natürlich die ein oder andere typische Ratten-Verhaltensweisen (erforsche ich noch tiefer, aber ich dachte bisher grob an: an allem möglichen schnuppern, kopf schief legen, evtl schreckhafter, dafür zb Immunität gegen Krankheiten und Gifte - das sind alles mal nur Beispiele). Hier bin ich offen für Vorschläge, was es braucht um "Glaubhaft" eine Halb-Ratte zu sein... oder was ihr euch vorstellen könntet, wann IHR jemanden die Ratte abnehmen würdet?

Dann durch die Nezumi-Anteile ist die Philosophie sehr interessant, weil sich auch einiges mit dem typischen Samurai beisst... so würde ein Samurai niemals weglaufen, wenn es sein Befehl ist, oder ihm seine Ehre gebietet, ein Nezumi würde sich denken: "Lieber einmal feige weggelaufen und lebend, als einmal mutig und tot." Dann ist dem Samurai sein Name überaus wichtig und er stellt sich auch seinem Feind vor, damit der weiß, von wem er besiegt wurde, einem Nezumi ist der Name auch wichtig, aber aus einem anderen Grund - denn bei Nezumi gibt es Namensmagie, d.h. sobald man den Namen (den wahren Namen) von etwas weiss, hat man Macht darüber und kann Magie wirken. (Die Idee ist ja sicher bekannt, so wie der wahre name von Elben oder der wahre Name bei Eragon). Deshalb würde ein Nezumi niemanden seinen Namen verraten, und es birgt auch rollenspielerische Freiheiten und Ansätze ("Warum müssen die Menschen jedem Macht über sich geben??" schön fände ich, wenn manche Zauber dann nicht wirken würden bei mir - nicht wegen powergame, sondern um die Namensidee weiterzuspinnen, also würde ich evtl Magieresi nehmen.)

Damit das also nicht zu arg im Spiel verwirrt - weil diese Gegensätze würden nur SC mitbekjommen, die viel Zeit mit dem Nezumi diskutieren - würd ich es klischeemäßiger tendenziell viel mehr auf die Nezumi-Philosophie legen. Und das ganze mit japanisch-angehauchten Verhaltensweisen mischen - zb mit Stäbchen essen, Schuhe vor jedem Haus ausziehen (auch vor der Taverne), japanisch inspirierte Kleidung, allerdings würe ich vermutlich gerade eher auf ein Daisho (Katana + Wakizashi) verzichten, stattdessen eher ein Nezumi-dekoriertes Naginata nehmen (zb mit Knöchelchen und Federn verziert). Und auch irgendwelche japanischen Wörter herumschmeissen, würde ich wohl eher reduzieren (aber durchaus selten tun), aber dafür etwas gebrochen deutsch reden (mit Nezumi-Grammatik eben, die absichtlich nicht einfach YODA-Grammatik ist ).

Um das ganze etwas klarer zusammenzufassen:

Halb-Mensch, Halb-Rattenwesen (durch Latexapplikationen und Verhalten)
+ Asiatisch/Japanische-Artige Kultur und Verhaltensweisen
+ A/J-Artige Kleidung, die mit Nezumi-Elementen etwas aus der authentischen Japan-Ecke rausgezogen wird.
+ Samuraiinspirierte Rüstungsteile (ebenfalls Nezumi-artiger)
+ Samuraiinspirierte Waffen (ebenfalls Nezumi-artiger)

Würde sowas ankommen?
Habt ihr noch Fragen? Ich schreibe hier auch gern, wenn ich neue, und andere Ideen habe.

Was denkt ihr worauf man dabei achten sollte, damit das richtig verstanden wird und auch im Spiel akzeptiert wird? Was möchte man vielleicht lieber nicht sehen, also worauf sollte man achten, dass es glaubhaft bleibt? Was ich durchaus auch noch überlege, ist den Rattenanteil ganz wegzulassen, oder zu reduzieren, den Rest aber so zu belassen.... (Samuraianteile mit "wilderen" Anteilen, wie Knochen)

Ich freue mich auf konstruktive Beiträge.

Hi,

ich kenne die Nezumi auch noch aus dem Rokugan Campaign Setting, welches später zu Legend of Five Rings Setting wurde.
Daher dachte ich auch zu Anfang, dass die Malaka'Re - Die Hüterin von Terras Wegen - auch zu dieser Rasse gehören würde.

Was sie jetzt genau ist, kann ich leider nicht sagen. Aber Du solltest Dich da vielleicht informieren, was das für ein Rattenwesen ist und woher es kommt. Vielleicht gehört es auch zu den Skaven und die sind wiederum GANZ ANDERS als Nezumi.

Tierwesen, und insbesondere Halb-Tierwesen (gab es überhaupt Halb-Nezumi?) werden im LARP oft abfällig betrachtet. Daher überleg dir das gut

Das beste an Mitraspera ist ja, dass die Siedler von überall her kommen. Nord-, Süd- oder Mittellande oder ganz andere Settings. Ich kenne selbst eine Gruppe in Österreich, die Rokugan (bzw. ein angelehntes Setting) im LARP bespielt. Warum sollten die nicht auch ihr Glück in der "Neuen Welt" versuchen? Überleg Dir auf jeden Fall eine gute Chara-Story und schon bist Du den meisten Leuten, die Tierwesen IT oder OT ablehnen einen Schritt voraus. (Insbesondere, wenn Du Sigmariten überzeugen willst, dass Du Nezumi und nicht Skave bist)

Ansonsten klingt Dein Konzept sehr rund. Ich würd mich freuen, Dir im Kampf gegenüber zu stehen

Grundsätzlich denke ich, dass das Conquest als sehr offenes Setting ein Con ist, der sich zum Ausprobieren solcher Konzepte gut eignet. Hier gibt es ja schon diverse Tierwesen ebenso wie asiatische Charaktere, und im bunten Getümmel aller möglicher Charakterkonzepte gehen die meisten Charaktere auch IT lockerer mit Konzepten um, die auf heimatlichem Boden eher für Befremdung oder gar Aggression sorgen würden. Da der Charakter auch nicht über herausragende Fähigkeiten verfügt, dürfte auch das Regelwerk einer Umsetzung nicht im Wege stehen.

Vom darstellerischen Standpunkt her bin ich kein großer Freund von "Halb-Tierwesen", die sich äußerlich vornehmlich durch Fellohren und Nasenaufsätze von normalen Menschen unterscheiden. Es gibt viele Möglichkeiten für gute Tierwesendarstellung, sei es nun auf Basis einer Fullsuit oder aufwändig gestalteter Maskenteile, aber ich würde in beiden Fällen dringend dazu raten, da wirklich viel Mühe und Aufwand in eine Wirkung zu stecken, die sehr klar vom "menschlichen" weggeht. Leider ist der Ruf von Tierwesenspielern stark durch unzählige Minimaldarsteller à la "Dreistrichkatze" beschädigt worden, und Leute, die mit irgendwelchen Latexöhrchen ankommen und mir dann stundenlang erzählen, wie ungeheuer außergewöhnlich ihr Charakter ist, rollen mir, gelinde gesagt, die Zehennägel hoch.
Auf der anderen Seite erfreue ich mich immer sehr an gelungenem Kostüm- und Kreaturendesign, das ganze hängt also für mich stark von der Umsetzungsqualität ab.

Was mir an Tierwesen begegnet ist dieses Jahr fand ich durchaus ansprechend. Ich war öfters mit einer Wölfin unterwegs, die gutes Spiel bereitet hat und auch so angenommen worden ist. Also wegen Tierwesen hab ich wenig Bedenken.

Konzept klingt sehr rund und (ich kenn dich ja) sicher von dir gut spielbar!

PS: mal wieder Irish in TÜ?

Da hast Du Dir ganz schön 'was vorgenommen

Ich würde die Umsetzung jeweils eines Teils davon schon für ein echtes Opus halten. Wenn Du Spaß dran hast, solltest Du Dich aber nicht abhalten lassen.
Nach Deinen Ausführungen denke ich nicht, dass Du mit einer Minimalgewandung zufrieden wärst. Beim Rattenanteil gebe ich aber zu bedenken, dass sowas wirklich extrem viel Arbeit und, wie ich hörte, nie endgültig fertig ist. Die meisten Leute werden Dich dann aber, ohne groß nachzufragen, für einen Skaven halten.

Ich empfehle folgende Lektüre:

Da werden ein paar Samuraispieler vorgestellt. Der Dunkelhaarige ist echt ein cooler Hund.


Tierwesen gibt's hier, wobei Lorac echt Highend ist.

Inhaltlich macht ein so komplexes Konzept vielleicht noch mehr Sinn, wenn man es als Gruppe bespielt. Dann kriegen auch Leute etwas mit, die Euch nicht unbedingt ansprechen.

Was mir halt doch Sorgen bereiten würde, wäre, dass so ein komplett spezialangefertigtes Konstrukt ziemlich fix draufgeht, da der durchschnittliche Larp-Charakter doch eher konservativ eingestellt ist. Meine Freundin (Achtelelfe!) wurde letztes Jahr wegen ihrer Spitzohren mehrmals fast gelyncht.

Und ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Skavending (ich weiß, ein Skave ist praktisch genau das Gegenteil von einem Nezumi - sieht halt ähnlich aus) wirklich besser bei wegkommt. Auf DSA-Verhältnisse bezogen haben wir da das Symboltier des Namenlosen und in der Larprealität einen Überträger von Krankheiten, Ungeziefer, der sich im Dreck und in dunklen Winkeln herumdrückt und noch dazu... na ja. Igitt, es ist eine Ratte! ^^

Ein Kumpel von mir plant übrigens was ähnliches, und obwohl ich das als Spieler ja ganz toll finde - Exoten sind auch wichtig; mit denen kann man halt mal ganz anders spielen als mit dem Standardsaufkumpel aus der nächsten Taverne - frage ich mich ja doch, wie alle anderen darauf reagieren. OT ist schließlich jedem klar, dass der Spieler und der Charakter nicht unbedingt so destruktiv sind wie das Klischee hinter der dargestellten Figur, aber...!