Nein keine Sorge, ich nehme da nichts übel.
Du hast recht, zumindest Teilweise. Darüber habe ich auch schon an anderer Stelle diskutieren müssen, aber die Erklärung für die Ministranten ist eigentlich nur pragmatischer Natur. Es gab Messdiener, bzw. wie du schon richtig sagst eine Art "Auszubildende", genannt Akolyten. Damals wie heute konnte ein Priester seinen Gottesdienst nicht alleine verrichten, bzw. vereinfachte es durch Helfer oder eben einen Akolyten.
Mein Anspruch mit dem Buch war allerdings, es so einfach lesbar wie möglich zu gestalten, vor allem für Menschen, die sich nicht mit der Materie beschäftigen. Der Begriff "Ministrant" war ein Kompromiss, um einen Sachverhalt darzustellen, den moderne Menschen verstehen können. Die Aufgaben des Akolyten waren die selben wie die im Buch beschriebenen (Ein richtiger Ministrant muss ja heute auch nicht mehr die Kirche putzen
)
Das Lehren der lateinischen Sprache an Laien war tatsächlich lange verboten. Das einfache Volk sollte schon immer bei der Stange gehalten werden, indem der Priester oder Bischof der einzige Zugang zu den Texten der Bibel bleibt, sozusagen als Vermittler zwischen Volk und Religion seine Macht erhält. Die Kenntnis war dem Klerus vorbehalten, selbst ausgebildete Adelige waren eher selten, das wird heute in vielen historischen Romanen nur gerne Missachtet.
Wenn ich dich daran erinnern darf, vor nicht allzu langer Zeit gab es über genau jenen Punkt eine hitzigere Diskussion, bekannt als die Reformationskriege, nachdem ein gewißer Herr Luther zum ersten Mal die Bibel in die "Sprache des Volkes" übersetzte.