Eine kleine Vorabeinstimmung:
Mit zusammengekniffenen Augen blickte Nargzab unter der ledernen Plane hervor. Die Vormittagssonne erbrach sich von Wolken ungetrübt in die große Lichtung und hüllte den gesamten Platz in grelles Licht. Nargzab blinzelte mehrmals und schob anschließend seinen wuchtigen Körper durch den Zelteingang. Dabei blieb sein nachgezogenes Bein an diesem vermaledeiten Stumpen hängen, der es wagte aus dem Boden dreist hervorzustehen. Kurz spürte er die Wut in sich aufkeimen und wollte ihn wie so oft in den Boden treten. Dass er schon viele Schlachten mit diesem Stumpen verloren hatte, rettete Nargzab vor einer weiteren Niederlage. "Wenn meine Lust irgendwann größer ist...", nuschelte er in sich hinein und schob den lästigen Gedanken, eine Axt zu holen, beiseite. Er hinkte auf den Vorplatz, an dem einige Uruks unter der Aufsicht eines Schamanen das Erdreich um die Pyramide, das Ahnenfeuer, weiter abgetragen haben.
Er genoss es diesen wuselnden Ameisen beim Arbeiten zuzusehen, auch wenn deren rhytmisches Hacken, Schaufeln und Schippen ihn aus dem Schlaf gerissen hatte. Die Uruks hatten früh begonnen, um nicht in der Mittagssonne zu arbeiten. Nargzab schüttelte sich kurz, als er merkte, wie sein Atem bereits sanfte Schleier in die kalte Morgenluft warf. Mit einem Schnauben brachte er sein fettes Gesicht in Wallung.
"Die Arbeiten kommen voran, Muskar?", erkundigte sich Nargzab bei dem Schamanen. Dieser nickte lediglich kurz und widmete seinen Blick wieder auf das Loch im Boden vor ihm, "Afal haben wohl etwas gefunden. Bis heute Mittag können Afal wohl besser nachschauen, ehe wir uns wieder an die umliegeden Stellen machen. Afal haben schon einige Scherben des alten Volkes gefunden."
Im Kopf des verkrüppelten Kriegers kam nur ein lang gezogenes Gebrabbel an. In Gedanken bemitleidete Nargzab wieder sich selbst, als der Schamane die ersten drei Worte begonnen hatte. Ihn interessierte dieser ganze Kram hier nicht. Ihn interessierte der Krieg mit der zweiten Schöpfung. Er wollte Köpfe einschlagen, Ruhm erlangen und eine Maah durch seine schiere Macht für sich gewinnen. Vielleicht sogar mehrere. Stattdessen traf ihn die Axt eines verrottenden Lebenden von hinten in die Hüfte. "Ehrloser Schweinehund", murmelte er.
"Was sagt vai?", entgegnete Muskar dem mürrischen Krieger. Er hatte den Blick von den Ausgrabungen gehoben und blickte Nargzab nun mitten ins Gesicht. "Ach nichts, Atani. Weitermachen, einfach weitermachen."
Die anderen Krieger wurden abgezogen, um im Krieg zu kämpfen. Ihn hatte man hier alleine mit zwei Uruks als Arbeiter, einem Atani, einem Versorger und einem Shirku zurück gelassen. Er sollte für die Sicherheit sorgen. Und obwohl die Frontlinie wohl nur wenige Meilen entfernt war, "Als würde hier schon groß etwas passieren... "
......
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