Dieses Jahr mal aus Spielersicht (Banner der Einheit - Reich der Rosen):
Positiv: ++ Check-In (schnell und unkompliziert) ++ Lageraufbau (schnell unseren Platz bekommen - trotz der etwas chaotischen Anmeldeprozedur auf der Webseite - danke Benny!) ++ "Mega-City" hat als Lagerkonzept gut funktioniert. Für mich war es IT glaubwürdiger als die versprenkelten Häufchen der letzten Jahre. OT war es für Stadtspiel super förderlich, weil man (zumindest im Tross) lückenlos Anlaufstellen hatte. ++ Viele bekannte Gesichter wieder getroffen
+ Radem Navigat (ex-Traumzelt) + Sturm-/Wind-/Starkregenwarnungen wurden immer ausreichend vorher durchgegeben + Subjektiv bessere IT-Beleuchtung der Wege (darf aber gerne noch weiter ausgebaut werden)
Zwei Punkte die mich diesmal massiv gestört haben: -- Fantastica-Festival. Mitten zwischen das Spielgebiet? Ihr nehmt euer LARP-mit-Konzept selbst nicht ernst, oder? Diese ganze Bierbuden-Mentalität hat mich jedes mal voll aus dem Spiel gerissen, wenn wir mal runter ins Entdeckerbanner mussten.
-- Diese IT-"Absperrbänder"-Schnüre um die Lager (speziell bei unserem Banner der Einheit) haben mich dieses Jahr aus mehreren Gründen ziemlich genervt. Längere Laufwege, weil an manchen Stellen Nachbarn nur über 300m Umweg zu erreichen waren. Auch sehr schade war, dass unser Hofstaat vom Reich der Rosen damit irgendwie "zugemauert" war. Die eine offene Anlaufstelle war eigentlich permanent belagert, weswegen ich zum abgeben von Informationen (wozu wir angehalten waren und was für meinen Schreiber-Char auch eine der Hauptaufgaben war) fast immer weiter zu den Ouai gelaufen bin, weils dort besser klappte. Im Gegensatz zum Tross, wo man gefühlt alle 3 Meter irgendwen/irgendwas anspielen konnte, war bei uns auf hunderten von Metern entlang der Hauptwege alles blockiert. Was sich für mich OT irgendwie danach anfühlte, als wolle man garnicht angespielt werden und nur nach bester Schrebergarten-Manier sein Revier abstecken. Das man hohe Persönlichkeiten etwas abschottet, damit die nicht permanent belagert werden, ist sinnvoll, aber generell sollte man die Lager zugänglicher halten.
Und die kleinen "Mimimis" des ConQuest-Alltags: - Duschen/Toiletten/Waschbecken. In Menge ausreichend. Allerdings wäre so ein Duschvorhang für etwas Privatssphäre durchaus nett gewesen. Ablagemöglichkeiten waren in den Toiletten mangelhaft - wenn man sein eigenes Toilettenpapier mitbringen muss (was ok ist) dann sollte da auch Platz zum sicheren ablegen sein - speziell wenn man Morgetoilette/Duschen/Zähneputzen in einem Rutsch abhandeln möchte und etwas mehr Zeugs dabei hat. Bei den Duschen eigentlich das gleiche Problem wie jedes Jahr: Sobald man einen Schritt aus der Dusche heraus macht hat man wieder dreckige Füße. Kann man da nicht einfach mal ein Vorzelt vor die Duschen stellen wo man seine dreckigen, verschlammten Schuhe in ein Regal stellen kann und ab da dann "saubere Barfußzone" ist. Optimalerweise mit 1-2 von diesen Gummi-Schiebern mit denen jeder mal schnell selbst den Boden reinigen kann. - Abreise ... lief schon mal flüssiger. - Kein spürbares Bedrohungslevel trotz das man in einer fremden Welt und auf einem Feldzug ist. Ok, das größere Schlachten in der Stadt und den Lagern aus Sicherheitsgründen nicht gewollt sind, ist nachvollziehbar, aber dann muss man sich etwas anderes einfallen lassen um den Leuten das Gefühl einer Bedrohung zu vermitteln. Firin Kräensang ist wohl hier und da mal mit Gefolge "aufgeploppt", aber das war zu punktuell um flächendeckend zu wirken. - OT-Blasen. Das man nicht immer 100% IT sein kann, ist verständlich. Andererseits sind Leute die mit unmengen an Plastik-Flaschen/Geschirr ihr Frühstück und Abendessen auf den Hauptwegen zelebrieren, dabei normale T-Shirts anhaben und sich über OT-Zeugs unterhalten, auch nicht so der Hit. Könnte man da vielleicht mal im Vorfeld abfragen wie hoch die Bereitschaft zum Vollzeit-IT-Dasein ist und wie hoch der Anspruch an das eigene IT-Equipment? Und dann entsprechend die anspruchsvolleren Leute etwas dichter an das Geschehen platzieren und die etwas lockeren Leute eher in die Randbereiche. - Zu wenige IT-Anlaufstellen an denen man sich als "kleiner Spieler", bzw mit einfachen Dingen einbringen konnte - oder halt zu schlecht erkennbar. Mit fast 10 Jahren ConQuest-Erfahrung bin ich klar gekommen, aber für Neulinge war das diesjahr "gefühlt" verdammt schwer.
In Summe mag ich das ConQuest immer noch, weil ich hier viele Leute kenne, die ich auch alle sehr mag. Und jedes Jahr kommen neue Leute mit faszinierenden Chars hinzu, die ich kennen lerne. Es ist ein wunderbares Sammelsorium aus vielen Ideen die immer wieder inspirierend. Zudem mag ich es, weil es durch die Menge an Teilnehmern einfach eine gigantische Menge an Möglichkeiten bietet. Was schade finde ist, dass das konsequente LARP immer weiter auf der Strecke bleibt. Fantastica-Festival, Pre-Event-Party und kommerzielle Händler erzeugen Jahrmarktstimmung. Das Stadtspiel passt logisch nicht auf einen Feldzug. Versteht mich nicht falsch, ich möchte das ConQuest auch nicht ohne haben, weil es ja schon super pratisch ist, mal eben ein paar Dinge "shoppen" zu gehen und ich das Stadtspiel dem Feldzug in vielen Punkten vorziehe. Es wäre nur wünschenswert, wenn man das irgendwie ein bischen besser trennen könnte. z.B. Fantastica irgendwo ganz im Süden des Geländes an der Hauptstraße, daneben die "Händler-Stadt", dann den IT-Stadtspiel-Bereich und dann etwas nördlich (mittig auf dem Gelände) den Feldzug mit Wiesen die zu den Randbereichen genug Platz für Schlachten lassen und ganz im Norden die NSC, die dann mal von Norden, Osten, oder Westen angreifen.
Schön wäre es auch wenn Spiel-Impulse wieder Flächendecken von Festrollen-NSCs kommen würden. In den Lagern habe ich irgendwie nur Spieler wahrgenommen. Die ganzen Urvölker (Ouai, Edalphi etc.) haben zwar als Anlaufstellen gut funktioniert, aber irgendwie fehlen mir die NSC die gezielt das Spiel fördern, wodurch es ja nicht weiter verwunderlicht ist, dass so viele Spieler sich so unkoordiniert, lustlos, ja beinahe hilflos verhalten. Das muss einfach auch regelmäßig in den Lagern gemacht werden - 500 Verfehmte die 3 Wiesen weiter rummaschieren, wo sie keiner sieht, bringen keinem was (wurde auch von unseren Freunden beim Schwarzen Eis kritisiert).
Ein LARP ist für mich dann gut, wenn auf einen OT-Moment zehn schöne IT-Dinge habe. Das hat auf dem ConQuest diesjahr nicht geklappt. Das würde ich allerdings nur bedingt den OT-Momenten zuschreiben und auch keineswegs behaupten, dass es zu wenig IT-Dinge gab. Es fehlten einfach nur massiv die Impulse, die hätten ankommen müssen und die einen immer wieder anheizen.
Gruß, Marc
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