Es war ein deutlicher Unterschied, ob man die Banner erreichen oder das Tor berennen wollte.
Ich habe beides gemacht. An den Bannern hat mich kein einziger Bösbold angefasst (obwohl welche da waren - unsere allweisen Freunde, die Kelgoron (
) haben sie davon abgehalten), am Tor hingegen hagelte es Steine und Versteinerungs-Alchemisten-Gebräu. Die Steine wurden dort übrigens alle als schildbrechend SLt. Von einer SL, die dann versucht hat, mir den am Arm festgeschnallten Schild von selbigem zu reißen.
Aber das ist ein ganz anderes Thema, das wir hier nicht wieder aufrollen wollen.
Ich denke, es gibt einen Haufen tolle Sachen, die wir machen können. Klar können wir nicht real buddeln, nicht mit 40-Pfund-Latexmatratzen schießen, nicht wirklich Feuer an die Mauern Doerchgards legen.
Aber auch wenn wir viele Dinge spielen müssen, so können wir das doch so tun, dass es nach etwas aussieht. Denn Dinge so vereinfacht darzustellen, dass die Illusion, die gespielte Situation dabei unweigerlich zerstört wird, oder schlimmer noch Dinge einfach nur zu erzählen, ist vielleicht bequemer und bestimmt mit weniger Kosten verbunden, aber schafft keine Szenen, bei denen man eine Gänsehaut bekommt, bringt keinen Respekt von den Leuten der "Gegenseite" und macht die Veranstaltung für niemanden zu einem "besseren" Erlebnis.
Beispiel:
Ich bin ja eher nicht von der Wasser-Fraktion, aber ich könnte mir auch folgendes vorstellen:
Tragen wir Eimer um Eimer voll Wasser (Jeder kriegt im Baumarkt einen Blecheimer und kann ihn im Auto mitnehmen, und Blecheimer müssen nicht eingecheckt werden) an eine Mauerstelle und kippen ihn aus. Zur Not stundenlang. Lassen uns beschießen, mit Steinen bewerfen, von Truppen verjagen. Vergießen wir Schweiß und Blut und Tränen.
Klar reichen ein paar Eimer Wasser nicht, um das Fundament einer Festungsmauer instabil zu machen. Aber wir können ja Aqua bitten, uns ein wenig zu helfen.
Heißt: Spieler machen eine Aktion, die erstens Zeit kostet, zweitens Interaktion ermöglicht, drittens (halbwegs) sinnhaft ist.
Dann hat man sich den Erfolg erarbeitet, und die NSC gönnen einem diesen bestimmt.
Und stellt Euch vor, wie es ist, wenn nach stundenlanger Plackerei tatsächlich ein Torsegment fällt und den Weg freigibt.
Gegenbeispiel:
50 Spieler tun so, als würden sie Holz schlagen und sammeln, tun dann so, als würden sie Sturmleitern daraus bauen, tun dann so, als würden sie sie zur Mauer tragen, tun dann so, als würden sie hoch klettern.
Wer nicht weiß, was die da machen, versteht es nicht. Es generiert kein Spiel. Es macht keine schöne Szene. Und wenn auf ihre Hampelei hin die SC dann auf die Mauer "vorrücken" dürfen, wird sie sicherlich niemand als Helden feiern.
Falls diese Beispiele jetzt nicht so toll waren ... sorry. War ein langer harter Tag. Ich hoffe trotzdem, dass dieser Beitrag irgendwie deutlich macht, dass ich definitiv möchte, dass die Spieler Erfolg haben (und ja, da lasse ich mir auch gewinnen Wollen unterstellen), dass ich aber möchte, dass es errungene Erfolge sind, und solche, die es gestatten, stolz auf sie zu sein. Es darf hart sein. Es soll hart sein. Es darf auch weh tun.
Der Sieg wird dann um so süßer sein!
Das schlimmste, was wir als SC den NSC und der Orga antun können, ist halbherzig zu spielen und darauf zu vertrauen, dass man uns den Sieg schon schenken wird, weil eine Niederlage zu schlecht für das Setting wäre.
Vielleicht wäre das sogar so. Aber das wäre ein Sieg, den ich nicht würde feiern wollen.
@ Calery: Deiner Aussage fehlt meiner Ansicht nach eine Verneinung. Und das rechte Maß. Ich bin mir recht sicher, dass der Tim durchaus in der Lage wäre, 10 oder mehr Meter so eines Gangs zu bauen.
Dies tatsächlich auch zu verlangen ist jedoch Unsinn. Hier werden Möglichkeiten diskutiert und abgewägt, letztlich auch Spielphilosopien. Die einzige Berechtigung, die man braucht, um hier Vorschläge machen zu dürfen, ist die Bereitschaft zu ernsthafter Auseinandersetzung mit dem Thema.