So ein bißchen erinnert mich unser Heer immer an die Bundeswehr: engagiert, durchaus fähig, aufgrund mangelnder Ausrüstung dann am Ende aber doch nur dazu da den Feind solange aufzuhalten bis eine richtige Armee eintrifft
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An der Führung des Heeres liegt es zu einem eher kleinen Teil, daß wir manchmal recht schnell wieder im Lager verschwinden müssen um unsere Wunden zu lecken. Sicher kann man im Nachhinein immer sagen, daß man da eine Bresche hätte schlagen müssen, oder hier die Linie besser verstärkt hätte, aber später ist man immer klüger. In dem ganzen Chaos sieht man manchmal auch den Wald vor lauter Schwertern nicht mehr
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Uns fehlt einfach aufgrund der Lagergröße die Mannstärke um wirklich was auf dem Schlachtfeld zu reißen. Dazu kommt dann noch, daß wir kaum schwer gerüstete in den Reihen haben. Ich kann mich spontan an vielleicht 5 Plattenträger mit Schild erinnern. Dazu kommt dann ein buntes Sammelsurium an Langwaffen und anderen Waffen sodas wir keinen festen Kern in der Mitte haben der die Schlachtreihe stabil halten kann wenn die NSC's mal ihr "schweres Gerät" auffahren.
Die Plänkler (von denen wir recht viele haben) haben dann einfach das Problem, daß sie, anstatt den Gegner zu flankieren uns sonst wie Unruhe zu stiften, Feuerweh und Lückenstopfer spielen dürfen was aufgrund der Rüstungssituation (ich war mit meiner Lederrüstung schon einer der schwergerüsteten Plänkler) dann ein ziemlicher Tanz auf der Rasierklinge ist und meistens recht schnell im Lazarett endet.
Eine einfache Lösung für das Problem gibts leider nicht und ich denke auch nicht, daß sich das durch eine Umstrukturierung der Heerführung änder würde. Die Verteilung der Truppen die wir am Ende hatten (Zentrum, Linker Stern [Ein großes Dankeschön noch mal an Alle mit denen ich da dieses Jahr als stellvertretender Kommandant dienen durfte, ihr wart einfach nur super
], Rechter Stern, Magier, Schützen [hier auch noch mal vielen Dank an die Moosbacher: ihr und eure Möhre habt uns manchmal echt den Arsch gerettet]) ist glaub ich schon am praktikabelsten.
Wenn wir die Aufteilung nächstes Jahr wieder hinkriegen und auch eine annähernd gleiche Besetzung der einzelnen Gruppen, kann man sich vielleicht mal daran machen das Zusammenspiel der Kämpfer zu verbessern, damit das alles etwas professioneller abläuft und wir nicht wie ein Hühnerhaufen hin und her rennen. Da liegt nämlich glaub ich grundsätzlich das Problem; die fehlende Abstimmung zwischen den einzelnen Kämpfern untereinander. In Großgruppen wie den Bärensteinern, etc. kennt jeder jeden und weiß wo seine Stärken und Schwächen liegen. Wenn ich links und rechts schaue wer da neben mir steht seh ich quasi jedes Jahr fremde Gesichter und hab keine Ahnung was der jetzt kann oder nicht, weshalb ich im Endeffekt doch wieder allein in der Schlachtreihe stehe und halt mein Ding durchziehe und hoffe mit heiler Haut da wieder rauszukommen.
So, ich hoffe ich hab die Kampfmoral jetzt nicht völlig untergraben und wir finden nächstes Jahr einen Weg wie wir auf dem Schlachtfeld ein bißchen mehr reißen können.
P.S.: Die Leute morgens um halb neun aus dem Bett zu kriegen klappt glaub ich bei den meisten (mich manchmal eingeschlossen, Asche auf mein Haupt
) nur mit roher Gewalt. Da kannst du noch soviel Lärm machen, wenn einer erst ein paar Stunden vorher ins Bett gefallen ist kommt er da halt nicht so schnell wieder raus. Ich war ehrlich überrascht wie viele Leute wir dieses Jahr jedes Mal am Tor hatten, von den Jahren zuvor bin ich da ganz andere Zahlen gewoht.
P.P.S: Ich verbitte es mir die Plänkler zum Troß zu zählen. Wir sind Teil der kämpfenden Truppe und keine Wasserträger