Liebe/r Astrodon!

Diese Diskussion ist sehr gut, ich würde mir aber wünschen, dass du deinen Eingangspost unter "Conquest- Allgemeines" noch einmal einstellst.
Hier unter dem Bereich "Jenseits der Siegel 2012" fürchte ich, dass einige Menschen dieses Thema übersehen, die vielleicht davon Kenntnis haben sollten.

(Nebenbei ein Lob für deine Art, diese Diskussion zu führen!)

Liebe Grüße,
Nimgh

Keine Familie wird "aus dem Geschehen gekickt", bloß weil Kinder und sehr junge Jugendliche um zehn nicht mehr allein durch die Gegend streunen dürfen. Was ist denn das für eine seltsame Sichtweise? Niemand hindert euch daran, zusammen (als erwähnte Familie) Spaß zu haben. "Dämmerung" klingt immer so, als spräche man über 18 Uhr, aber zur Zeit wird die bei ~22:30 verortet. Weshalb gehört zum existenziellen Minimum an Toleranz und Freiheit, dass ein 12jähriger sich ausgerechnet DANN allein DORTHIN begibt, wo von dem Zeitpunkt an hauptsächlich trinkende und rauchende Menschen Anzüglichkeiten austauschen? Von den Händlern hat man tagsüber mehr, so richtig exklusives RP, dass man nur im Dunklen genießen kann, wäre mir außerhalb der Gastronomie auch nicht aufgefallen. Vorallem keines, bei dem es stören würde, wenn die Aufsichtsperson 50m weiter unauffällig hinterher schlendert.

- Denkt an eure Mitspieler: Jeder Knirps, der allein nachts in der Stadt oder tags mitten in einer Schlacht herumrennt, alarmiert verantwortungsbewusste Menschen (die nicht von seiner außergewöhnlichen Reife und Selbstschutzfähigkeit wissen) erstmal - das heißt, man guckt, ob wer dazu gehört, eflektiert das RP in der Umgebung, hält Ausschau nach SL/Ordnern und geht sie suchen (wenn man einen braucht, stehen sie garnicht so dicht, wie man glaubt), damit sich jemand um das Kind kümmert. Das beinträchtigt nicht nur einen Spieler und beschäftigt nachfolgend Teamer, die sich um die OT-Abfertigung kümmern müssen. "Ich verlange ja nicht, dass einer auf mein Kind achtet"? Dafür haben sie allerdings gute Gründe, wie Vorposter oben schrieben. Über den reinen Gesetzestext hinaus:
- Das Niveau ist teilweise echt nicht 'jugendfrei' [was man rein unter Erwachsenen oder älteren Jugendlichen, die man um die Zeit anzutreffen erwartet, vielleicht nicht mögen muss, aber tolerieren kann]. Was ist denn dann, wenn die reife/große/viel älter aussehende dreizehnjährige Person zufällig noch weiblich und nett angezogen ist?
- Auch, wenn es nicht um "Kneipenatmosphäre" geht, ist es für einen Großteil der Leute noch überaus selbstverständlich, Kinder um solche Zeiten bei ihren Aufpassern und Beschützern sehen zu wollen. Es ist dunkel und wir reden über eine riesige Veranstaltung mit ~4000 Fremden. RL sind die meisten von uns imo gewöhnt, unter solchen Umständen niemanden allein rumrennen zu sehen. Vergleichen wir es von mir aus mit einer Kirmes o.ä.
Hat auch eine tolle Atmosphäre, wenn die ganzen Fahrgeschäfte im Dunklen blinken und so weiter - trotzdem denken die wenigsten, dass Kids da doch ruhig auch nachts rumlaufen sollten, wenn sie nur einen Kilometer weg wohnen. Ich seh in der Stadt (von sozialen Brennpunkten abgesehen) um die Zeit generell keine Kinder mehr allein draußen und "damals" auf dem Land wurden sie/wir von Eltern von Freunden oder vom Sport abgeholt, wenn's schon dunkel war.
Selbst auf Pfadfinderlagern, wo in der Regel noch sozialere Menschen als auf einer Con leben, die alle dem selben Verein angehören und in Notfällen hilfsbereit zur Stelle sein würden, werden die Kinder ihrem Alter entsprechend mit fortschreitender Uhrzeit aus der Landschaft gepflückt.
- Dann kommen ständig (hier im Forum) Diskussionen, was man zarten Jugendseelen rptechnisch (auch im asexuellen Bereicht) zumuten darf - ein Grund mehr für Mitspieler, sich zu wünschen, dass man sich darauf verlassen kann, dass in zweifelhaftem Alter immer jemand in der Nähe ist, der das Kind kennt und die Verantwortung trägt/Beurteilung vornimmt (so dass man sie sich nicht selbst dafür zuständig fühlen muss).
- Man kann auch nie sicher sein, dass angeblich so tolerate Eltern (Kinder erzählen viel, wenn sie Freiheiten wollen) hinterher nicht doch total entsetzt sind und die moralische oder juristische Keule rausholen. ["Keiner hat mich drüber informiert, dass mein Kind nicht im Zelt liegt, sondern ganz allein da draußen unterwegs ist!" / "Wie kann sich denn mein 15jähriger ins Koma saufen; bloß weil der älter aussieht, heißt das doch nicht, dass man den einfach mittrinken lassen darf!" / "Meine Kleine sieht NICHT aus wie 14/16/18 und was Live Adventure da zugelassen hat, ist KINDESMISSBRAUCH!" / "Unser Anwalt wird sich wegen der Sache mit den Alimenten mit ihnen in Verbindung setzen"]


==> Vor dem Hintergrund spricht für mich eindeutig VIEL mehr für strikte Handhabung als gegen sie. Wesentlich dunklere Wolken würden für mich über Mythodea wehen, wenn's anders wär. Ich finde auch seltsam, dass die "Spielqualität von Familien" ausgerechnet davon abhängen soll, dass die jugendlichen Mitglieder die Nacht abseits vom Rest verbringen können. Selbst wenn sie nachts garnicht in die Stadt dürften, verlangt niemand, dass sie um acht im Bett sind. Es gab bis weit in die Nacht schönes dichtes IT-Spiel in Lagern und an Plotlocations. Wieso nicht einfach mal dort spielen, vielleicht sogar "als Familie" oder zumindest als Kombination von Jugendlichem und Aufsichtsperson, respektive OT-Mutter/-Vater/IT-Kamerad?
Finde es toll, dass die Veranstaltungsleitung Jugendschutz konsequent umsetzt. Und letzten Endes ist sie auch für diverse (zugelassene) Verstöße haftbar, was "Ich-Entscheidungen" in letzter Instanz weniger despotisch macht.

Wo ich zustimme:
- Erwartungssicherheit muss da sein, es sollte im Vorfeld in verständlicher Form nachzulesen sein, wie lang die Leine in welchem Alter sein darf. Gibt es Anlass für unterschiedliche Interpretationen, sollte der Aufklärungs-/Diskussionston höflich sein.
- Man könnte sicher darüber diskutieren, ob ältere Jugendliche (16-18) in direkter Begleitung nicht auch nachts in die Stadt dürfen sollten. Prinzipiell wär ich dafür, aber ich seh auch das Prob, dass die Aufsichtsperson dann im Zweifelsfall immer "gleich da vorn.. also dahinten... wohl grade hinter der Straßenbiegung.. nur kurz auf Klo" ist.

Aber ernsthaft: Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Familie an Mythodea nur die Vorstellung toll findet, dass ihre Minderjährigen nachts (allein) in die Stadt dürfen, ihre unter 14 jährigen in Schlachten kämpfen oder ihre Säuglinge allein von Lager zu Lager krabbeln. Von daher finde ich es reichlich übertrieben, immer sofort Familienuntauglichkeit für die gesamte Veranstaltung auszurufen, sobald punktuelle Freiheitseinschränkungen in Risikobereichen stattfinden.

[quote="Nimgh"]Liebe/r Astrodon!

... ich würde mir aber wünschen, dass du deinen Eingangspost unter "Conquest- Allgemeines" noch einmal einstellst.

Liebe Nimgh,

vielen Dank für Deinen Hinweis. Vielleicht schaffe ich es heute Abend, den Eingangspost unter "Conquest- Allgemeines" noch einmal einzustellen. Ich bewege mich sehr selten in Foren und habe hier bezüglich der Zuordnung eines Beitrags noch nicht ganz den Überblick. Vielen Dank auch für Dein Lob! Das baut mich auf!

Bitte lieber verschieben lassen! Es wird arg unübersichtlich, wenn Themen gedoppelt und dann zweigleisig diskutiert werden.

Ja, die "Kontrollen" über die Einhaltung der Altersvorschriften haben sich gegenüber den Vorjahren erhöht, und das ist etwas, dass sehr viele Leute begrüßen.
Nicht um Kinder vom Spiel auszuschliessen, sondern um Problemen vorzubeugen.

Die letzten Jahre gab es immer wieder Geschichten aus der Stadt über Betrunkene 14 jährige oder von KO Tropfen. Einzelfälle, natürlich. Aber wie soll man dabei vorgehen? Wenn man nichts unternimmt, greift das Gesetz ein. Besuche der Polizei usw. mit Auswirkungen die in den kommenden Jahren wahrscheinlich viel mehr Leute betreffen.

Was wäre in deinen Augen ein optimaler Vorschlag? Gesetzliche Vorschriften ignorieren oder nicht durchsetzen? Ich denke das kann nicht der Weg sein.
Denn sobald ein Problem auftaucht, welcher Art auch immer, steht LA gegenüber dem Staat in der Pflicht.

Wenn du einen guten und umsetzbaren Vorschlag hast, der sowohl die Gesetzeslage zufrieden stellt als auch die anderen um die Kinder besorgten Eltern/Larper, dann bin ich sicher, dass man dir gerne zuhört.

Ansonsten gibt es für das Familienspiel auf dem Conquest für das Spiel Abends auch noch andere Möglichkeiten außer der Stadt.

Mal was aus den Conquest-Facts - was im Übrigen auch so in dem Zettel steht, den Minderjährige ohne Eltern mitführen sollen: "Die Eltern und Aufsichtspersonen minderjähriger Teilnehmer müssen sowohl in Schlachten oder Kampfsituationen als auch in Stadt- und Gastronomiebereichen immer greifbar sein." Hier wird zwar noch der Unterschied zwischen Stadt- und Gastronomoiebereich gezogen ABER in ihrer Konsequenz macht das gar keinen Unterschied.

Und was Rio schon gesagt hat: Man kann das Risiko nicht eingehen, dass etwas passiert. Weil der Veranstalter dann nämlich massive Probleme mit Polizei, Ordnungsamt, Eltern und im Zweifeslfalle dem Gericht hat.
Das mag Schade sein, ist aber ein Schritt, den ich so nur begrüßen kann. Daher gibt es vielleicht auch weniger Geschimpfe über besoffene Jugendliche in der Stadt.
Zudem gibt es (Gott sei dank) immer weniger Kinder in Schlachten.

Auch verstehe ich weiterhin NICHT, wieso es so schlimm ist, abends was mit den Kindern gemeinsam zu machen. Die Lager sind groß, da können sich Kinder (und vor dem Gesetz ist Ihr Sohn noch ein Kind) bestimmt auch so beschäftigen.
Live-Adventure hat angekündigt, dass sie rigoroser vorgehen müssen (siehe ebenfalls in den Conquest -Facts) und dafür gibt es gute Gründe.

Das Ihr Sohn mit 12 "reif" sein soll, können wir nicht beurteilen, kann die Orga nicht beurteilen und vor dem Gesetz ist es eben nicht. Und ich glaube das steht vor allem im Vordergrund und ist nicht abänderbar.

Der Veranstalter hat bis zu einem gewissen Maße die Möglichkeit, darüber frei zu entscheiden. Aber ich bin mir doch recht sicher -und habe sowohl Praktika bei Gericht gemacht, wie auch Bekannte, die dort Arbeiten - dass ein Richter die Stadt als Gastronomiebereich ähnlich einer Kirmes auslegen kann.
Und damit hätte Live-Adventure dann nämlich das Problem.

Du argumentierst zwar in sich sehr logisch und kohärent, aber vor dem Gesetz ist dein Sohn
1. noch ein Kind
2. darf er sich in Gastronomiebereichen ohne Begleitung nicht aufhalten
3. hat Live-Adventure wahrscheinlich erkannt, dass die Stadt mehr als "nur" eine rechtliche Grauzone ist (betrachte: Kirmes) und dementsprechend agiert, das Verbot gilt NICHT für das ganze spielbare Gelände
4. achten sie damit eben genau das, was du sagst: Das Gesetz.

Und wie Rio auch schon sagte: Man kann es niemandem ansehen, wie er sich verhält. Und das Problem ist vielleicht nicht einmal Ihr Sohn, sondern vielmehr das, was ihn umgibt. Besoffene, rauchende Leute, Themen, die nicht mehr jugendfrei sind, Alkoholausschank usw.
Das Conquest mag auf gewisse Art und Weise eine "geschlossene" Veranstaltung sein, aber sie ist riesig.
Und ich möchte nicht meinen Kopf hinhalten müssen, wenn das Ordnungsamt mal auftaucht und Ihren Sohn in der Stadt findet.

Kann sein, dass ich irgendetwas ganz falsch verstanden habe, dann entschuldige ich mich schon mal im Voraus...
Aber ich habe das Gefühl, dass ein nicht unbedeutender Teil des Unmutes in der Situation liegt, dass Vater und Sohn gemeinsam in der Stadt aus dieser vertrieben wurden, weil es nach 22 Uhr war.

Denn was der Gesetzgeber außerhalb Mythodeas vorgibt, das müsste doch auch auf der Veranstaltung gelten - es sei denn, die Situation wäre für ein Kind/ Jugendlichen untragbar oder gefährlich.
Und da sehe ich auf Mythodea nicht mehr Gefahr durch Betrunkene und Raucher, als bei jedem Stadtfest. Wohl gemerkt, in Begleitung, wie es vorgeschrieben ist.

Es geht also in der Diskussion im Grunde um die Bekanntmachung, dass Live-Adventures die Aufenthaltzzeiten in der Stadt strenger handhabt, als das JSG. Damit Familien, denen es wichtig ist mit ihren Kindern/ Jugendlichen abends dorthin zu gehen, sich im Vorfeld darüber informieren können, dass dieser Spaß für sie nicht stattfindet.