Recht interessant in diesem Kontext:



Und: es musste ja nicht immer direkt "auf die Platte" gehen. Schwachpunkte - z.B. im Gelenkbereich - gab es meist ausreichend...

Ok. *seufz*

Also gut. Letztendlich liegt das Problem aus meiner Sicht eigentlich darin, dass bei dieser Diskussion zwei äußerst konträre Standpunkte zweier gegensätzlicher Fraktionen aufeinanderprallen:

Die eine Seite wird repräsentiert durch die Plattenträger, die naturgemäß durch ihren aufwendigen Schutz und das Gewicht, was sie bewundernswerterweise in Kauf nehmen, mit sich herumzutragen und der sich daraus ergebenden Unbeweglichkeit, die sich auch noch in Kauf nehmen, ein primäres und durchaus zu akzeptierendes Interesse daran haben, unverwundbar zu sein. Ist auch ok. Kein Problem.

Die andere Seite sind die Bogenschützen, die Plattenträger grundsätzlich doof finden, weil sie eben unverständlicherweise auf Beweglichkeit verzichten und natürlich auch weil sie schwer zu knacken sind.
Ein Bogenschütze in Platte ist jedenfalls aus meiner Sicht ein No Go (das nur am Rande, sozusagen der Inbegriff von Powergaming).

So. Was nun?

Ein Kompromiss. Auch weil der Bogenschütze, der jede Rüstung durchschießt und dann mit einem Schuss den Plattenträger töten würde genauso wie der Plattenträger, der jeden Pfeil und in der weiteren Konsequenz auch jeden Schwertstreich wegsteckt eben nicht gerade spielfördernd ist.

Also haben wir eben die Regelung, dass Pfeile und Bolzen direkte Treffer machen. Das ist dann für beide Seiten in Ordnung (oder nicht?)

Weiterhin gebe ich an dieser Stelle gerne zu, dass der Wikipedia Artikel an dieser Stelle Mist ist. Und von mir aus auch, dass das Blech nicht ok ist

Und bitte einfach darum, dass die Plattenträger die direkten Treffer ausspielen. Immerhin muss ich laut Mythodea-Regelwerk neun Treffer landen, bis die Plattenträger dann den Heiler brauchen (wenn ich mich da verrechnet habe, korrigiert mich bitte).

Nein die Seiten sind Bogenschützen-Fanboys, Hobbyhistoriker, selbsternannte Wissenschaftler (die schreiben dann für die Karfunkel), Marktmittelalter-Historiker und Dosenplattner.

Zu der verlinkten Seite:
-Deerskin war meines Wissens NIE Bestandteil von spätmittelalterlichen "Gambesons".
-Die Rekonstruktion mit 15 Lagen und gegerbten Leder halte ich für reine Phantasie.
-Verwendung von gestopften Polsterwämsern anstatt Leinenlagen
-Unvernietetes Kettenzeug ist jenseits der Antike nicht belegt und wird eigentlich in allen seriösen Publikationen auch ausgeschlossen
-Ungehärtete Platten beim Harnisch ohne Politur und Form
-Die Annahme dass die Mary Rose Bögen aus dem 16. Jahrhundert eine Aussage über Bögen um 1400 ermöglichen halte ich offen gesagt für Bullshit, davon ab geht zumindest das Mary Rose Museum davon aus, dass die schweren Bögen (Bis 185 Pound) zum verschießen von Brandpfeilen bei Seegefechten und nicht für den Einsatz gegen Menschen gedacht waren.


mfg
Tim

Hallo zusammen, habe lange nichts mehr hier geschrieben, aber nun muß ich mal meinen Senf dazugeben...

1. Die 25lbs Regel finde ich ausreichend. LARP-Pfeile von IDV z.B. sind 29" lang und können nicht länger als die zur Messung des Zuggewichtes gezogenen 28" ausgezogen werden. Meine Eigenbaupfeile baue ich aus zwei Gründen auch nicht länger, obwohl ich mit langen Armen eigentlich 31" schieße: ich benutze einen Reiterbogen, den man nur bis 28" ausziehen sollte, und eben weil ich nicht über 25lbs Zugkraft kommen möchte.

2. Bögen sollten eingecheckt werden. Bei fast allen ist das Zuggewicht vermerkt, die anderen sollten ausgewogen werden.

3. Was das Beschießen (beim Einchecken) mit dem eigenen Bogen angeht, ist mir auch einmal passiert. Allerdings hat sich die Waffen-SL beschießen lassen, auf 10 m, voll ausgezogen und auf den Rücken. Ergebnis war, das die SL wußte, wie aua mein Bogen macht und das ich zumindest ein bißchen zielen kann...

4. Eine Einweisung/Belehrung/Sicherheitsunterweisung o.Ä. könnte man doch in jedem Lager in Form eines Turnieres durchführen. Auch diese Maßnahme wird keine Pappnase davon abhalten eine Pappnase zu sein, aber vielleicht in manchen Situationen einigen Leuten helfen, sicherer mit ihrem Bogen zu agieren.

5. Ein zu niedriger Sehnenstand vergrößert die Wucht eines Schußes nicht, da die Wurfarme nicht mehr optimal unter Druck/Zug arbeiten, bzw. bei einem Recurve oder Reiterbogen nicht mehr optimal verformt werden. Genauso ist das Sehnenmaterial zu vernachlässigen, der Geschwindigkeitsunterschied von Hanf, Dracon, Fastflight oder Elbenhaar ist bei den leichten LARPbögen und schweren LARPpfeilen nur minimal.

6. Wann schießt ein (vernünftiger LARP-) Bogenschütze auf kurze Distanz? Doch nur, wenn jemand auf ihn einstürmt und er nicht schnell weglaufen kann und er niemanden (z.B. mit einem Schild) neben sich hat. In solch einer Situation zieht man halt nicht voll aus und verzichtet, wenn man sich des Schußes nicht sicher ist, auf den Schuß und robt halt hinterher zum Heiler.

7. Ich behaubte mal, ich kann mit meinem Bogen umgehen. Trotzdem benutze ich ihn nicht im Dunkeln. Nie. Und ich schieße nicht, wenn ich nicht das Ziel sehen kann. (Obwohl, es sah schon richtig episch aus, wie 30-40 Bogenschützen aus Doerchgard heraus über die Mauer Pfeilsalven auf uns Angreifer geschossen haben. Helm und Schild, sage ich nur...

8. Bei einem unglücklichen Treffer, der leider immer mal passieren kann, entschuldige ich mich bei meinem MITSPIELER. Mache ich beim Schwertkampf ja auch.

Viel Spaß weiter allen Bogenschützen, allen die es werden wollen und vor allem unseren geschätzten Zielen...

Interessant, dass von Orga-/SL-Seite bisher nur schweigen kommt...

Bringt halt nix im unmoderierten Teil zu Posten undso....